Gelsenkirchen-Buer. Lichtdurchflutet wird die Markthalle Buer bleiben – und stylish eingerichtet werden. Gastronomie und Bio-Supermarkt sollen Mitte 2020 einziehen.

Die grauen Betonträger sind bereits eingezogen in die Markthalle. Sie geben der Halle im Schein der wahrscheinlich letzten herbstlichen Sonnenstrahlen, die durch die Oberlichter fallen, einen fast sakralen Charakter. „Wir haben 100 Tonnen Stahl verbaut“, sagt Thomas Bernau, der Inhaber der Halle und klopft sich den weißen Baustaub von der dunkelgrauen Hose.

Geschlossen – zumindest mit der Stahlkonstruktion – ist der Boden im ersten Obergeschoss.
Geschlossen – zumindest mit der Stahlkonstruktion – ist der Boden im ersten Obergeschoss. © aw

Während die Vorstellung das neu eingezogene Gitternetz zu einer Decke zusammenpuzzeln kann, hämmern Arbeiter am alten südlichen Eingang an der Springestraße ein neues Loch in die alte Decke.„Hier wird eine Treppe in den ersten Stock führen“, erzählt Bernau. Ein Stück weiter, im Zentrum der Halle, ist ein Aufzug vorgesehen. Auf dem Boden im Erdgeschoss weisen kleine ausgewuchtete Kanäle bereits auf die Stellen, wo später Mauern den Biosupermarkt Denn’s von der Gastronomie im unteren Bereich trennen werden.

Biosupermarkt und Gastronomie

Die Pläne sind bereits fertig. Für den Innenausbau konnte Thomas Bernau die Architektin Stephanie Still gewinnen, die mit ihren Shopkonzepten für Zalando bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und auch für Starkoch Tim Mälzer Gastronomie-Designs entwickelt hat. Thomas Bernau holt sein Ipad aus den Tiefen seiner Tasche und wischt stylische Bilder über den Bildschirm.

Auch interessant

Die Markthalle Buer am Donnerstag, 16.05.2019. Die Renovierungsarbeiten haben im Inneren der Markthalle bereits begonnen. Foto: Joachim Kleine-Büning/FUNKE Foto Services GmbH
Von Joachim Kleine-Büning (Fotos) und Angelika Wölke (Text)

Lichtdurchflutet, so ist es sofort zu sehen, wird die Halle bleiben. Am Haupteingang ist bereits ein freier Blick in das Küchenambiente der oberen Gastronomie geplant. Ansonsten gibt es interessante Brüche, eine mit Blumen berankte Wand weist den Weg auf die Terrasse im Obergeschoss. Auf der anderen Seite locken angedeutete Bücherregale zum entspannten Lesevergnügen bei einem zweiten, dritten oder vierten Frühstück.

Weg auf die Terrasse im Obergeschoss

Das Konzept steht schon länger: Auf 600 Quadratmetern wird der Biosupermarkt seine Waren anbieten. Im Untergeschoss soll es zur Springestraße hin ein asiatisches Restaurant sowie eine Gastronomie unter dem Stichwort „healthy & daily“ mit chilliger Lounge-Ecke geben. Beide Gastronomen haben im Erdgeschoss die Möglichkeit, eine Außengastronomie zu betreiben.

Auch interessant

Neuer Markt in Gelsenkirchen
Von Steffen Gaux und Angelika Wölke

Glasaufzug an der Außenfassade

Mit einem Tieflader angeliefert und von einem Autokran eingeschwenkt wurden die Stahlträger für die Markthalle Buer
Mit einem Tieflader angeliefert und von einem Autokran eingeschwenkt wurden die Stahlträger für die Markthalle Buer © TB

Im Obergeschoss wird, wie bereits berichtet, „The Italian“, ein Ableger des österreichischen Systemgastronomiekonzeptes, sowie ein modernes Wirtshaus mit 150 bis 200 Plätzen einziehen. Eine offene Showküche lässt den Blick weit schweifen. „Die Räumlichkeit der Halle bleibt erhalten“, sagt Bernau. Die kleine Terrasse im ersten Geschoss wird über die gesamte Breite der Markthalle gezogen. Ein Glasaufzug schwebt hier mit den Gästen an der Außenfassade nach oben. „Wir können davon ausgehen, dass wir dann die größte Außengastronomie in der buerschen City haben“, sagt Bernau. „Und einen wunderbaren freien Blick über den Marktplatz, der am Nachmittag von der Sonne beschienen wird“.

Auch interessant

Stromkästen auf dem Areal der Markthalle

Allerdings gibt’s bei der Planung der Terrasse noch Schwierigkeiten. Noch immer stehen die alten Stromkästen auf dem Areal der Markthalle. Zwar ist nach zwei Jahren inzwischen geklärt, wem sie gehören, der notwendige Umzug der Kästen ist aber immer noch nicht vollzogen. „Das Problem ist, dass wir genau in dem Bereich die Fundamente für die Terrasse setzen müssen“, so Bernau. Denn zwischen der heutigen kleinen Mauer und dem Gebäude befindet sich über dem alten Bunker eine Panzerabwehrplatte. „Die können wir nicht einfach durchbohren“. Können die Arbeiten jetzt zügig fortgeführt werden, rechnet Thomas Bernau damit, dass Denn’s in der ersten Hälfte 2020 mit dem Innenausbau des Marktes beginnen kann. Als gemeinsamen Eröffnungstermin peilt er den Sommer 2020 an. „Ich glaube an den Standort, bin überzeugt, dass wir für dieses Konzept weit über Buer hinaus einen Markt finden werden“, sagt Thomas Bernau.