Gelsenkirchen-Buer. Bereich wurde von Beni Veltum und Manuel Moreno künstlerisch gestaltet. Den Auftrag gab die dortige Immobilien- und Standortgemeinschaft.
Düster und fast etwas unheimlich? Das war der Robinienhof in Buer vielleicht einmal. Seit wenigen Wochen ist er: bunt – besprüht und beleuchtet. Wer durch die Passage spaziert, der erlebt jedenfalls sein farbiges Wunder, nachdem der Graffiti-Künstler Beni Veltum aus Ückendorf und der Lichtdesigner Manuel Moreno aus Buer dort aktiv waren. Initiiert und finanziert wurde das Projekt von der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Robinienhof.
Schon zum Lichtkunst-Festival „Goldstücke“ Anfang Oktober hatte Veltum im Robinienhof ein menschliches Herz, faszinierend verfremdet mit Rosenblüten, großformatig auf die rückwärtige Hauswand der Sparkassen-Filiale gesprüht. Direkt gegenüber hatte er das Konterfei eines jungen Paares auf die Wand gebannt, anspielungsreich mit Dollarzeichen im Gesicht. Angestrahlt wurde – und wird – es von farbigen Scheinwerfern, die Moreno kaum sichtbar im Boden verborgen hat.
Graffiti-Buchstaben tanzen auf Hauswand der Sparkasse
Seither hinzu gekommen sind weitere Graffiti-Zeichnungen auf dem Sparkassengebäude. Besonders auffällig: die Waschbeton-Wände der Passage, auf denen nun in kräftigen Farben und mit Schatten unterlegt die Buchstaben des Wortes „Sparkasse“ tanzen. Moreno plant, diesen Bereich blau zu beleuchten, ähnlich wie auch bereits der Durchgang von der Hochstraße zum Robinienhof akzentuiert wurde. Auch die Bäume schimmern nun in Orange und Grün, „den Farben des Herbstes, die je nach Belaubung der Bäume immer wieder anders reflektieren“.
Das auf Dauer angelegte Projekt ist ein weiterer Baustein der ISG, um die Fläche zu revitalisieren, so ISG-Gründer und Juwelier Alfred Weber. „Wir wollen den Robinienhof in jeder Hinsicht beleben: mit Veranstaltungen wie Rock am Dom oder dem Oktoberfest der Gastronomin Sofia Biancolin, nun aber auch optisch mit Graffiti und Beleuchtung. Die Leute sollen einfach Spaß haben, hier entlang zu gehen.“
Weber war viel daran gelegen, „ein Zeichen zu setzen, dass es in Buer vorwärts geht“. Dabei dächten die Initiatoren durchaus gesamtstädtisch: Mit Veltum habe man einen im Stadtsüden beheimateten Künstler ausgewählt, der Buer nun zu seiner Open-Air-Galerie mache. Überdies nähmen die Strahler die blaue Beleuchtung des Rathauses auf und schlügen eine Brücke über die Schalker Meile zum Yves-Klein-Blau im Musiktheater. Offiziell vorgestellt wird der neu gestaltete Robinienhof in der kommenden Woche.