Gelsenkirchen-Horst. Auf dem Bau- und Abenteuerspielplatz an der Bottroper Straße in Gelsenkirchen-Horst wurde am Freitagvormittag die neue Gokart-Bahn eingeweiht.
Der Andrang ist so riesig, dass Ibrahim Coban (31) zunächst einmal die Gemüter beruhigen muss. „Alle kommen dran! Der eine früher, der andere später“, ruft der Sozialarbeiter und Leiter des Bau- und Abenteuerspielplatzes an der Bottroper Straße der drängenden Masse entgegen. Knapp 100 Kinder im Grundschulalter haben geduldig gewartet, bis die offizielle Eröffnungszeremonie vorbei ist. Doch nun wollen alle nur noch eines: endlich die neue Gokart-Bahn einweihen.
Der Bauspielplatz in Horst – der von den Einheimischen im Stadtteil nur „Baueck“ genannt wird – hatte schon immer eine Gokart-Bahn. Doch beim alten Exemplar handelte es sich eher um ein Provisorium vergangener Tage. Die Chance, etwas Neues, Modernes zu schaffen, ergab sich, als der in unmittelbarer Nachbarschaft beheimatete Fußballklub SV Horst-Emscher 08 einen Grundstückstausch vorschlug. So übernahm der Verein jenes Areal des Bauspielplatzes, auf dem sich besagte alte Gokart-Bahn befand. Dort sollte ein erweiterter Kabinentrakt für die Hobbykicker entstehen. Im Gegenzug enthielt der Bauspielplatz dafür eine Fläche, auf dem zuvor die Kabinen der Fußballer untergebracht waren.
Kinder planten den neuen Gokart-Rundkurs selbst
„Genau dorthin haben wir dann auch die neue Gokart-Bahn platziert“, erklärt Udo Reinmuth, der Teamleiter für Jugendförderung im städtischen Referat für Kinder, Jugend und Familie. Das Besondere: Den Streckenverlauf haben sich die jungen Besucher der beliebten Einrichtung selbst ausgedacht und geplant. Zu den Stammgästen zählen zum einen Kinder aus der unmittelbaren Nachbarschaft sowie von der Grundschule Schloss Horst und anderen Kinder- und Jugendzentren aus der Umgebung. „Und sie haben sich als richtig gute Planer und Architekten erwiesen“, lobt Reinmuth.
Die Planungen umgesetzt haben dann Auszubildende der städtischen Tochter Gelsendienste. Sie erbauten den Rundkurs innerhalb eines halben Jahres. Neu gebaut wurde zeitgleich auch die Zuwegung zum Rennparcours. „Was noch fehlt, ist ein Container, in dem wir die Gokarts und weiteres Material künftig unterbringen wollen“, erläutert Reinmuth. Insgesamt sei eine fünfstellige Summe investiert worden.
Fakten zum Bauspielplatz
Neben dem Bau- und Abenteuerspielplatz in Horst gibt es eine weitere Anlage dieser Art auf Gelsenkirchener Stadtgebiet. Sie befindet sich im Stadtsüden am Rande der Bochumer Straße in Ückendorf.
Der Bauspieltags ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. „Dieses Angebot ist für alle Kinder enorm wichtig“, betont Udo Reinmuth. Ihnen soll dort der Zugang zur Natur, aber auch zum Handwerk ermöglicht werden. Als nächstes Projekt soll in Horst ein Indianerdorf entstehen. Das wird laut Reinmuth aber erst 2020 gebaut.
Auf dem Bauspielplatz in Horst läuft derzeit ein Ferienprogramm
Am Freitagmorgen erinnert das gesamte Ambiente an eine offizielle Straßeneröffnung. Ballons und Girlanden schmücken das direkte Umfeld. Und nach dem gemeinsamen Herunterzählen auf Null wird von Kinderhand mit großer Schere ein rotes Band durchtrennt. Das erste Duo, das nicht nur gegen sich, sondern auch gegen die Uhr antritt, ist Mohammed und Dana. Beide werden lautstark angefeuert. Mohammed hat hauchdünn die Nase vorn.
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„Das sind alles Teilnehmer unseres derzeit laufenden Herbstferien-Programms“, sagt Einrichtungsleiter Ibrahim Coban mit Blick auf die vielen Kinder. Hinzu komme eine Gruppe des Jugendzentrums Kanzlerstraße aus dem benachbarten Heßler. Und sie alle wollen schnellstmöglich in eines der vier Gokarts klettern, um mit Vollgas in Richtung Ziel zu strampeln. Der Rallye-Startschuss erfolgt dem Anlass gemäß mit einer Konfettipistole, die ihre flirrend-glitzernde „Munition“ mit großem Stauneffekt in den Himmel über Horst schießt. Bahn frei für das nächste Rennen!