Gelsenkirchen-Horst. Die Fahrbahn zwischen Kärntener Ring/Turfstraße und Überführung soll ab März 2020 saniert werden. Geplant ist auch ein Neubau des Bauwerks.

Staus an der Turfstraße sind die Horster ja gewöhnt. Was da aber im Frühjahr auf sie zukommt, dürfte die bisherigen Erfahrungen toppen: Die Fahrbahn zwischen der Kreuzung Kärntener Ring/Turfstraße und der Brücke über den Deutsche-Bahn-Gleisen soll saniert werden – Neubau der Überführung inklusive. Die Bezirksvertretung West votierte jetzt einstimmig für die 1,5 Millionen Euro teure Maßnahme aus städtischen Eigenmitteln; das letzte Wort darüber hat am 19. September der Verkehrs- und Bauausschuss.

Renate König verabschiedet sich in den Ruhestand

Nach 49 Jahren im Dienst der Stadt Gelsenkirchen verabschiedete sich Renate König als Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle West aus der Bezirksvertretung.

38 Jahre war sie in dieser Funktion tätig, begleitete als Protokollantin unzählige Male Sitzungen des Gremiums und sorgte mit kundigen Tipps dafür, dass die Satzung eingehalten und keine formalen Fehler gemacht wurden. Nachfolger wird Lukas Urban (23).

Bezirksbürgermeister Joachim Gill (SPD) dankte ihr herzlich für ihre Engagement. Renate König selbst lobte unterdessen die harmonische, faire Zusammenarbeit mit den Verordneten.

Schon länger handelt es sich bei dem neuralgischen Verkehrsknotenpunkt um einen Pflegefall: Die Oberfläche der Fahrbahn-Asphaltdecke ist in beiden Fahrtrichtungen beschädigt. So listet die Verwaltung Risse, Absackungen und Unebenheiten auf und schlägt eine Instandsetzung durch den Einbau einer neuen Asphaltdecke vor. Auch der marode Geh- und Radweg soll in Teilbereichen beider Fahrtrichtungen saniert und durch ein Betonsteinpflaster ersetzt werden. Zudem ist geplant, die Haltestellen im Gleisbereich und die Bushaltestelle Kärntener Ring niederflurgerecht bzw. barrierefrei auszubauen.

Fahrbahn-Sanierung soll vier Monate dauern, Brücken-Erneuerung 13 Monate

Auch die Fahrbahn der Turfstraße zwischen zwischen Kärntener Ring und der Brücke wird instandgesetzt.
Auch die Fahrbahn der Turfstraße zwischen zwischen Kärntener Ring und der Brücke wird instandgesetzt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Rund vier Monate – vom März bis zum Juni 2020 – veranschlagt das städtische Verkehrsreferat für die Arbeiten an der Fahrbahn. Im Anschluss soll dann in etwa 13 Monaten der Überbau der Brücke über die Gleise ausgetauscht werden. 1951 errichtet, weist das Bauwerk „erhebliche Mängel und Schäden auf, die eine Erneuerung zwingend erforderlich machen“, so die Stadt. Nur die vorhandenen Widerlager sind noch in einem so guten Zustand, dass sie erhalten bleiben können.

Wegen der „hohen verkehrlichen Bedeutung“ soll die Turfstraße nicht voll gesperrt werden. Der Neubau der Brücke wird vielmehr in zwei Abschnitten erfolgen, so dass der Verkehr während der gesamten Bauzeit einspurig je Fahrtrichtung durch die Baustelle geführt werden kann. Die Straßenbahnlinie 301 wird während der Maßnahme die Brücke nicht befahren können, weshalb die Linie an der Haltestelle Kärntener Ring endet. Der Geh- und Radweg wird gesperrt, daher werden Fußgänger und Radfahrer je nach Baufortschritt in Höhe der Buerer Straße und des Kärntener Rings auf die gegenüberliegende Straßenseite geleitet.

Bogestra saniert Gleise

Nicht zuletzt nutzt auch die Bogestra die Baustelle, um die Gleisanlagen auf der Linie 301 ab Kärntener Ring bis hinter die Eisenbahnbrücke auf die Turfstraße zu erneuern. Hintergrund ist ein ausgeprägter Verschleiß der Schienenprofile. Zunächst sind die Gleise nördlich der Bahnbrücke an der Reihe, dann folgt der zweite Abschnitt auf der Bahnbrücke parallel zum Neubau der Überführung.

Bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung stieß das Vorhaben auf einhellige Zustimmung. Schwierigkeiten sahen sie jedoch in Sachen Verkehrsführung auf den Stadtteilkern zukommen. „Ich hoffe, dass wir Verordneten da ins Boot geholt werden und uns die Bogestra erläutert, wie sie sich das vorstellt. Denn die bisherige Vorrangschaltung des ÖPNV wird während der Baumaßnahme nicht funktionieren“, betonte etwa CDU-Fraktionssprecher Franz-Josef Berghorn. (Nicht nur) seine Befürchtung: „Wir werden Staus bekommen, wie wir sie bisher noch nicht kannten!“