Gelsenkirchen-Buer. Wegen der Nazivergangenheit des Namensgebers hat das Gelsenkirchener Kolleg den Namen geändert. Das „Berufskolleg am Goldberg“ hat ein neues Logo.

Das letzte Zeugnis haben sie noch vom Eduard-Spranger-Berufskolleg bekommen, jetzt bekamen die Schüler des Berufskollegs und Wirtschaftsgymnasiums in Buer Post von ihrer Schule bekommen: Nur dass der Absender diesmal „Berufskolleg Am Goldberg“ lautet. Versehen ist das Schreiben mit einem schlichten, aber stylischen Logo zum neuen Namen, das künftig alle Schriftstücke, Visitenkarten und auch viele Extras wie T-Shirts, Taschen, Etuis und mehr zieren wird.

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Der Hintergrund der Umbenennung der Schule: Es hatte Kritik an der Namensgebung der Schule gegeben, angestoßen von Gelsenzentrum und den Grünen. Eduard Spranger nämlich war zwar ein Pädagoge, der sich unumstritten sehr verdient gemacht hatte um das Berufsschulwesen. Aber Spranger war auch den nationalsozialistischen Ideen in nicht unerheblichen – wenn auch nicht allen – Teilen zugetan, was auch aus Schriften klar hervorgeht. Im Auftrag des Bildungsausschusses hatte das Institut für Stadtgeschichte die Geschichte des Pädagogen erforscht – und kam zu dem Schluss, dass es keine zwingenden Gründe für eine Umbenennung gebe. Dafür müsste er mindestens NSDAP-Mitglied gewesen sein, was nicht der Fall war. Allerdings gehörte er den Stahlhelmen an, antisemitische Äußerungen sind nachgewiesen.

Die Schule hat ihre Hausaufgaben gemacht

Das neue Logo des Berufskollegs, das künftig auch Visitenkarten, Rücksäcke und mehr zieren wird.
Das neue Logo des Berufskollegs, das künftig auch Visitenkarten, Rücksäcke und mehr zieren wird. © Foto: Goldberg Berfuskolleg

Der Bildungsausschuss schließlich gab der Schule als „Hausaufgabe“, sich mit dem Namen und dem Namensgeber selbst auseinanderzusetzen und zu prüfen, ob man eine Namensänderung anstrebe oder nicht. Die Schule hatte Bedenken, weil ihre Arbeit einen sehr guten Ruf bei Unternehmen habe. Die Schulkonferenz kam zu dem Schluss, den Namen zu ändern. Was 2017 auf den Weg gebracht wurde, wird nun mit Beginn des neuen Schuljahres vollzogen.

Das neue Corporate Design wurde gleich auch für Unterrichtszwecke genutzt.
Das neue Corporate Design wurde gleich auch für Unterrichtszwecke genutzt.

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Ralf Niebisch, der die Schulleitung erst nach dem Beschluss übernahm, nutzt den Neubeginn nicht nur zu einem Facelifting für das Design der Schule, sondern auch als Übung für seine kaufmännischen Schüler. „Wir haben das neue Logo gemeinsam erarbeitet und die Schüler holen jetzt Angebote ein für die Umsetzung der Ideen für Taschen und mehr im neuen Design.“

Die Schüler und Eltern sind nicht nur selbst informiert worden über die Namensänderung und das neue Design. Auch an die Unternehmen, bei denen die Auszubildenden der Schule arbeiten, sowie an Ärzte und weitere Unternehmen ging die Information zur Namensänderung raus.