Buer. An der Westerholter Straße in Gelsenkirchen entsteht eine neue Pflegeeinrichtung. Die 80 Einzelzimmer stehen ab Ende 2020 zur Verfügung.

Erst Schalke, dann Horst, jetzt Buer: Die im niedersächsischen Winsen an der Aller beheimatete Lindhorst-Gruppe errichtet in Gelsenkirchen die dritte Seniorenresidenz für pflegebedürftige Menschen.

Während die Einrichtung an der Rheinischen Straße bereits seit 2016 in Betrieb ist, wächst das Haus neben dem Schloss Horst noch in die Höhe. Im Schatten der Stephanuskirche wurde jetzt der Grundstein gelegt für einen Neubau an der Westerholter Straße.

Blick in die Zukunft

Die Trauer um den Abriss von Pfarr- und Gemeindehaus scheint bewältigt, jetzt, da das Kellergeschoss bereits fertiggestellt ist und am Erdgeschoss der neuen Einrichtung kräftig gemauert wird, richtet sich der Blick in die nahe Zukunft. „Die Menschen in Gelsenkirchen brauchen Einrichtungen wie diese, die ihnen ein würdevolles letztes Lebensdrittel ermöglicht“, sagt Bürgermeisterin Martina Rudowitz.

80 Einzelzimmer, jedes 53 Quadratmeter groß, verteilt auf vier Wohnbereiche und vier Geschosse: Auch wenn diese Eckdaten die Blaupause sind für die meisten Einrichtungen, die die Lindhorst-Gruppe zur Zeit im Ruhrgebiet und am Niederrhein betreibt, baut oder plant, so zeichnet sich das Vorhaben in Buer durch eine Besonderheit aus: die unmittelbare Nähe zur Stephanuskirche.

Weiterhin ein Haus für Gottesdienste

Aufgegeben von der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde, ist das denkmalgeschützte Gebäude jetzt Teil der zukünftigen Senioren-Wohnanlage.

Projektleiter Rüdiger Baum, Andreas Anspach, Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Architekt Jens Kalkmann und Michael Burmester (v.l.) legten den Grundstein für das neue Seniorenhaus.
Projektleiter Rüdiger Baum, Andreas Anspach, Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Architekt Jens Kalkmann und Michael Burmester (v.l.) legten den Grundstein für das neue Seniorenhaus. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Es steht nach wie vor für Gottesdienste zur Verfügung. Vielleicht finden dort auch Fortbildungen für unser Personal statt oder der Soziale Dienst bezieht hier sein Büro“, skizziert Michael Burmester, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Belia, weitere Nutzungsmöglichkeiten.

Austausch mit der Gemeinde

Im Austausch mit Pfarrerin Karla Wessel und weiteren Gemeindevertretern wolle man gemeinsam überlegen, welche weiteren Impulse aus der direkten Nachbarschaft von Seniorenheim und Kirche noch gesetzt werden können.

Nah am Menschen, nah an der Nachbarschaft: So umreißt Andreas Anspach von der Belia das Konzept der Einrichtung: „Im Erdgeschoss befinden sich ein Restaurant, ein Friseur und Gruppenräume, die auch dem Quartier zur Verfügung stehen.“

Dachgeschoss mit Dachterrasse

Dort befinden sich auch die Zimmer für die Bewohner, die ein weitestgehend selbstbestimmtes und mobiles Leben führen. Wer auf deutlich mehr Pflege angewiesen ist, findet sein neues Zuhauses weiter oben. Das Dachgeschoss mit Dachterrasse wird dann reserviert bleiben für Menschen mit dementiellen Veränderungen und ihren besonderen Bedürfnissen. Besonderen Wert legt Anspach auf dieses Angebot: „Unsere Häuser, auch das in Buer, verfügen über eigene Küchen. Denn Essen ist das, was zu einem guten Leben dazugehört. Und auch eigene Wäschereien sind vor Ort vorhanden.“

Zu den Gästen der Grundsteinlegung zählte auch, nicht ohne Grund, Schulleiter Friedrich Schenk. Andreas Anspach hofft, dass sich aus der Nachbarschaft zu den beiden Gymnasien gemeinsame Angebote entwickeln lassen, mit Spaß für Senioren und Schüler gleichermaßen.