Gelsenkirchen-Buer. . Doerpinghaus in Buer stößt die Insolvenz in Eigenverwaltung an. Geschäftsführer gibt sich zuversichtlich, dass der Betrieb weitergeführt wird.
Gerüchte machen in Buer schon seit geraumer Zeit die Runde und Geschäftsführer Friedrich Doerpinghaus jun. gibt unumwunden zu: „Ja, wir haben die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.“ Und er gibt sich zuversichtlich, dass ein neuer Investor das traditionsreiche Opel-Autohaus mit dem größten Teil der bisherigen Mitarbeiter fortführen wird. Die Unterschrift unter den Vertrag erwartet er in Kürze, so dass der Betrieb ab Anfang April/Anfang Mai unter neuem Namen fortgesetzt werden könne.
„Das Haus aus eigener Kraft fortzuführen, war nicht mehr möglich“, erklärt Friedrich Doerpinghaus jun. und spielt damit auf die Veränderungen in der Händlerlandschaft an. Große Gruppen mit mehreren Marken und Standorten sind heute offenbar besser aufgestellt als ein einzelner Händler wie Doerpinghaus, der neben Opel auch Fiat vertritt.
Opel verliert deutlich an Marktanteil
Hinzu komme, dass die Marke Opel um Kundenzuspruch zu kämpfen habe. Doerpinghaus jun.: „Früher hatte Opel einen Marktanteil von 15 Prozent, heute sind es 5,5 Prozent.“ Und auch der lokale Markt sei durch Veränderungen gekennzeichnet. „Opel hat immer die klassische Arbeiterschicht angesprochen. Doch die ist kleiner geworden in Gelsenkirchen, die Kaufkraft hat abgenommen.“ Wichtig ist ihm zu betonen, dass der Betrieb mit dem größten Teil der 41 Mitarbeiter fortgesetzt werden könne. Man werde eine Lösung finden für Beschäftigte, die 60 Jahre und älter sind, so Friedrich Doerpinghaus jun.
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Die Aussagen des Doerpinghaus-Geschäftsführers decken sich mit den Marktbeobachtungen, die Jörn Meiners von der IG Metall macht: „Im Autohandel gibt es enorme Konzentrationsprozesse und nur noch große Ketten. Als einzelner Händler ist es nicht mehr zu schaffen“, sagt der Gewerkschaftssekretär. Autohersteller räumten Händlergruppen Rabattkonditionen ein, die ein einzelnes Autohaus in diesem Rahmen nicht gewähren könne.
Veränderte Händlerlandschaft in Gelsenkirchen
Die Opel-Landschaft in Gelsenkirchen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Der renommierte Opel-Händler Voigt in Bulmke-Hüllen meldete im November 2007 Insolvenz an und ist inzwischen längst Geschichte, 2000 fusionierte Opel Kleinebrink in Horst mit Doerpinghaus und besteht seit Anfang 2018 nicht mehr. Die Opel-Häuser an der Grothus-straße in Schalke und an der Willy-Brandt-Allee in Erle gehören zur Mohag-Gruppe, die sich als Fort-Vertretung einen Namen gemacht und Opel seit 2004 im Angebot hat.
Und das Autohaus Heilmann an der Theodor-Otte-Straße in Sutum ist als Opel-, Seat- und Chevrolet-Händler Teil der Dresen-Gruppe, deren Standorte vor allem zwischen Bonn, Düsseldorf und Mönchengladbach zu finden sind.