Gelsenkirchen-Buer. . Wachwechsel bei der CDU Buer: Nils-Peder Dobratz übernimmt das Amt von Andreas Est. Entwicklung der Innenstadt bleibt politisches Thema.

Nach 15 Jahren an der Spitze der CDU Buer hat Andreas Est dieses Amt in jüngere Hände gelegt. In Zukunft wird Nils Dobratz den Ortsverband leiten. Das heißt aber nicht, dass sich Andreas Est aus dem politischen Leben zurückziehen wird. Zumindest nicht kurzfristig.

„Ich bleibe Fraktionschef der CDU in der Bezirksvertretung Nord und werde das Amt des stellvertretenden Kreisvorsitzenden auch weiter bekleiden“, sagte der 58-Jährige im WAZ-Gespräch. Allerdings wolle er ein wenig Termindruck aus seinem Leben herausnehmen. „Ich arbeite seit 1990 in Hamm. Allein die Hin- und Rückfahrt kosten mich zwei Stunden am Tag“. Aus diesem Grund werde er seine Tätigkeit innerhalb der CDU punktuell reduzieren.

Ein bueraner Junge

Mit dem genau 20 Jahre jüngeren Nils Dobratz übernimmt ein „bueraner Junge“ die Führung im Ortsverband. Aufgewachsen in Buer, Abi am Leibniz gebaut und nun auch beruflich als Vermessungstechniker im Schatten der Hochstraße aktiv, kennt er sich mit den Themen aus, die im Stadtnorden diskutiert werden. Zwar hat er sich noch bis vor zwei Jahren für die FDP engagiert, doch der drohende Niedergang der großen Volksparteien trieb ihn zur CDU. „Für mich kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Regieren mit zwei Parteien und mehr nicht funktioniert“, sagt Dobratz. Er wollte dazu beitragen, die Volkspartei CDU zu stärken und zu stützen.

Monika Kutzborski bestätigt

Die CDU Scholven/Bülse hat Monika Kutzborski in ihrem Amt als Vorsitzende des Ortsverbandes bestätigt. In ihrem Rechenschaftsbericht stellte sie heraus, dass in den letzten zwei Jahren elf neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Der Ortsverband kümmere sich um lokale Politik und um Bundes- und Landesthemen, arbeite eng mit dem Präventionsrat und der Bezirksvertretung Nord zusammen, wenn es um Themen wie Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit im Stadtteil, Quartiersentwicklung, Verkehr, Wohnen, Umwelt und Integration von Flüchtlingsfamilien. Die übergeordnete Politik sei immer wieder durch Diskussionen mit Oliver Wittke, Wolfgang Heinberg und Sascha Kurth in den Blick genommen. Kutzborski: „Wir wollen verlässliche Qualität und Nähe für die Bürger liefern. Und das spüren die Menschen.“

Der neue stellvertretende Vorsitzende Ingo Kowalczyk sieht diesen Anspruch auch als Leitbild für den Ortsverband: „Wir sind die Partei für aktive Bürger, die ihre persönliche Freiheit in Verantwortung für die Gesellschaft und das Gemeinwohl leben wollen.“ So freute sich Monika Kutzborski auch über die Bestätigung des neuen CDU-Vorstandes und die Unterstützung ihres bisherigen Kurses.

In den neuen CDU-Vorstand wurden gewählt: Vorsitzende: Monika Kutzborski, Stellvertreter Ingo Kowalczyk, Pressesprecher/Schriftführer Rolf Wirges; Beisitzer Martina Albrecht, Susanne Hey, Gisela Meigen, Georg Wagner, Mitgliederbeauftragter: Dieter Kutzborski.

In der Diskussion um politische Themen unterscheidet er sich kaum von seinem Vorgänger. Die Situation am neuen Omnibusbahnhof treibt beide um. Eine Verbesserung erkennt Dobratz in der Helligkeit, dennoch sieht er das Gelände nicht als angst- oder gewaltfreien Raum. „Er ist auch nicht barrierefrei“, ergänzt Est. Beide wollen ihren Fokus auf die Innenstadt legen. Dobratz will sich das neue integrierte Entwicklungskonzept genau anschauen, sich mit Kaufleuten und Gastronomen treffen. „Es geht nicht an, dass Leute in die Innenstadt ziehen, sich dann über die Kneipen beklagen“. Bei einem gemeinsamen Abendspaziergang hätten die beiden keinen Menschen auf der Straße getroffen. Das sei fatal, auch in Bezug auf das subjektive Sicherheitsgefühl.

Politischer Fahrplan ist abgesteckt

Während Dobratz sich jetzt in die buerschen Problemfelder hineinarbeitet, hat Est seinen politischen Fahrplan bereits abgesteckt. „Ich werde auch in Zukunft in Buer mitarbeiten, als Mandatsträger gehöre ich automatisch dem Vorstand an.“

Bei der nächsten Kommunalwahl werde er sich erneut um einen Sitz in der Bezirksvertretung Nord bewerben, „so dass ich bei entsprechenden Ergebnissen bis zum Herbst 2025 aktiv dabei sein werde.“ Und danach? „Mit 65 soll Schluss sein. Ich möchte noch reisen, diese wunderbare Welt erkunden.“