Gelsenkirchen-Buer. . Mutter bietet Ampel-Anschaffung auf eigene Kosten an. Sie schreibt Mitte Januar an Gelsenkirchens Oberbürgermeister und bekommt keine Antwort.

Auch wenn die Verwaltung es nicht wusste und Gegenteiliges im Januar gegenüber der WAZ behauptete: Die Ele hat an der Westerholter Straße das Licht nie ausgeknipst. Für dieses falsche Information hat sich die Stadt in der Zwischenzeit bei der WAZ entschuldigt. Denn auf der Strecke zwischen Buer und dem Baugebiet am Waldbogen erhellen vereinzelte Peitschenleuchten bis abends 22 Uhr und ab morgens 5 Uhr die Straße.

Handy einschalten

Im Einmündungsbereich der Straße, die aus dem Neubaugebiet auf die Westerholter Straße führt, stehen drei alte Peitschenleuchten auf der Straßenseite Richtung Herten. „Die drei Lampen sind rund um die Uhr an“, sagt Peter Efing, Sprecher des Energieunternehmens. „Die Lampen waren nie aus“, so Efing. Er widerspricht damit der Darstellung von Stadtsprecher Martin Schulmann, dass die Beleuchtung „aufgrund eines Ratsbeschlusses vor vielen Jahren bereits außer Betrieb genommen wurde“.

Efing stellte zudem in Aussicht, dass die drei Lampen im Einmündungsbereich zum Waldbogen demnächst mit neuen LED-Köpfen ausgestattet werden sollen.

Für Kinder zu gefährlich

Die Anwohner am Waldbogen bleiben allerdings bei ihrer Kritik, dass die Bushaltestelle in Richtung Buer zu dunkel ist und die Querung der Westerholter Straße für Kinder zu gefährlich.

„In dem Bereich gibt es ein Tempo-Limit, das kaum ein Fahrer auf der freien Strecke einhält“, sagt eine Mutter. Zudem hätten die Busfahrer in der Vergangenheit Fahrgäste immer wieder darum gebeten, die Lampen des Handys einzuschalten, damit die Busfahrer die potenziellen Gäste am Straßenrand erkennen.

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„Auf der Straßenseite in Richtung Buer haben die Lampen keine Auswirkungen“, sagt eine Mutter. Sie hat sich kurzerhand ein Lux-Messgerät besorgt und ist zur Bushaltestelle gegangen.

„Der gemessene Luxwert ist 0“, berichtet sie. Empfohlene Beleuchtungsstärken nach DIN EN 12464-1 werden auf Gehwegen mit 15 Lux angegeben.


Mail an Oberbürgermeister Frank Baranowski

Um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen, hat die Frau am 16. Januar eine Mail an Oberbürgermeister Frank Baranowski geschickt und die Problematik beschrieben. In der Mail heißt es unter anderem: „Im Moment schicke ich meinen Sohn jeden Morgen mit Bauchschmerzen zur Schule, denn bei dem Gedanken, dass er etwas spät dran ist und um den Bus noch zu bekommen die Situation falsch einschätzt und trotz heranfahrendem Auto die Straße überquert und es vielleicht nicht schafft, ist unerträglich.“

Um die Situation schnell und unbürokratisch zu regeln bot die Frau an: „Ich kümmere mich gerne auch persönlich um die Aufstellung einer vorübergehenden Baustellenampel und die Finanzierung“ und bat um das Okay des Oberbürgermeisters.

Keine Antwort von der Stadt

Bis gestern hat die Frau keine Antwort von der Stadt bekommen. Allerdings hat sich an verschiedenen Stellen zwischenzeitlich die Meinung etabliert, dass etwas an der Westerholter Straße passieren muss.

In einer Anfrage an die Verwaltung möchte der sachkundige Einwohner Ralf Robert Hundt (FDP) wissen, ob „von Seiten der Stadtverwaltung Maßnahmen (Zebrastreifen/Ampelanlage) ergriffen werden, um den Bewohnern jeder Altersgruppe eine sichere Straßenüberquerung zur Bushaltestelle zu ermöglichen?“

Diskussion zeichnet sich ab

Für den Verkehrsausschuss arbeitet deren Vorsitzender Wolfgang Heinberg (CDU) daran, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. März, zu setzen. „Wir können nicht warten bis auch der Letzte sein Haus bezogen hat“, sagt auch SPD-Ausschussmitglied Margret Schneegans.

Und auch bei der SEG, die die Planungen für das Wohngebiet am Waldbogen koordiniert, setzt ein Umdenken ein. „Wir müssen uns dem Thema Westerholter Straße früher als geplant annehmen“, sagt die Geschäftsführerin Helga Sanders. Geplant ist zwar keine Ampel, um die Straße sicher zu überqueren, aber eine Mittelinsel. Bei der Radwegelösung in Richtung Buer fühlt sich Sander allerdings nicht verantwortlich. „Das ist Sache der Stadt.“