Gelsenkirchen-Hassel. . Ein Feuerwerk entzündeten am Samstag die „Jecken vom Pütt“ bei ihrer Karnevalsparty, bei der sogar zwei Stadtprinzenpaare zu Gast waren.
Was für eine Party: Seit rund einer Stunde feiern die Hasseler Jecken und schon kocht die Stimmung, sind die ersten Gäste kurz davor, auf den Tischen zu tanzen. Ganz konkret sind dafür die „Kölner Ratsbläser“ verantwortlich, die in großer Besetzung auf kleiner Bühne den Narren einheizen.
Die Bläser und Trommler, allesamt standesgemäß in „rut un wiess“ gekleidet, sind mindestens so jeck wie die Gastgeber und geben richtig Gas. Ein mitreißendes Medley folgt auf das nächste. Da ist alles dabei, von melodischen Weisheiten wie „Mer bruche keiner, keiner dä uns sät wie mer fasteloovend fiere deit“ über romantische Hymnen wie „Wenn am Himmel die Stääne danze“ bis hin zum Kurztripp ans „Bickendorfer Büdche“.
Einzig das mit dem Mitsingen fällt den närrischen Gästen bei einigen Titeln schwer, bis dann „Mer losse d’r Dom en Kölle“ doch Bläser und Besucher-Chor vereint.
„Lütten vom Pütt“ stehen zweimal auf der Bühne
Mitreißendes bieten auch Akteure aus der Region. Wie das Traditionscorps der KG Piccolo, wie immer eine Augenweide und mit einer charmanten Darbietung angereist. Für Jubel sorgen auch die kleinen vereinseigenen Tänzer, die „Lütten vom Pütt“, die gleich zweimal auf der Bühne stehen. Sie zeigen den neuen Gardetanz und den Showtanz aus dem vergangenen Jahr, der mitnimmt nach Asien – ganz reizend.
Die „Jecken vom Pütt“ sind bekanntlich immer für eine Überraschung gut. So wartet man heute mit gleich zwei Stadtprinzenpaaren auf: dem Gelsenkirchener, Dennis und Laura, und dem Hertener, Herbert und Manuela. Letzteres feiert den ganzen Abend mit den Jecken und legt damit den Grundstein für eine neue Vereinsfreundschaft. Die Hertener Tollitäten nämlich kommen aus Westerholt. Der närrische Brückenschlag über die Stadtgrenze liegt also nahe.
Vereinsführung ist zufrieden mit dem Abend
Jecke Freunde aus der Region
Nach dem Motto „wozu in die Ferne schweifen“ arbeiten die Jecken aus Hassel an Vereinsfreundschaften mit Clubs aus der Region.
Über den Tellerrand blicken sie dennoch: Seit vergangenem Jahr haben sie auch eine Vereinsfreundschaft mit einem Karnevalsverein aus Namibia.
Bei solch rauschendem Fest ist es kein Wunder, dass die Vereinsführung zufrieden ist mit dem Abend. Auch wenn sie grundsätzlich Sorgen plagen. Eigentlich nämlich will man wachsen, sukzessive alle Garden und weitere Gruppen aufbauen.
Doch während es schon in Hassel schwerfällt, eine Juniorengarde ins Leben zu rufen, steht jetzt auch die Minigarde vor einem Problem: beide Trainerinnen hören nach der Session auf. „Da suchen wir dringen neue“, sagt Detlev Schütt, der zweite Vorsitzende. Immerhin haben die Narren aus dem Stadtnorden schon das erste Vereinsjubiläum im Blick, wenn der Club 2022 das erste Jahrelft geschafft hat und erstmals eine Prinzensession erlebt. Darauf bereitet man sich jetzt schon vor, auch mit einem Vereinslied, dass heute Premiere feiert: „Hey, wir woll’n die Jecken seh’n“. Das übrigens trifft auf fast alle im Saal zu. Auch für die Zukunft. Und so ist schon jetzt die nächste Karnevalsparty 2020 nahezu ausverkauft.