Hassel. . Der Karnevalsverein ließ sich inspirieren von neuen Freunden aus Namibia. Deren Büttenabend kommt nun in den Stadtnorden.
Sie sind jung – zumindest als Verein – und innovativ, haben es sich zum Ziel gemacht, die fünfte Jahreszeit kreativ zu beleben: die Jecken vom Pütt. Jetzt begeben sie sich wieder auf Neuland. Zu Jahresbeginn laden sie erstmals zu einem „Bütten-Slam“ ein. Die Idee dazu ist weit gereist, stammt von den neuen Vereinsfreunden – aus Namibia.
Aber der Reihe nach: „Wir hatten wieder nach außergewöhnlichen Veranstaltungsmodellen gesucht“, so Dominic Schneider, der Vorsitzende. „Wir haben eine neue Vereinsfreundschaft mit einem Karnevalsclub aus Namibia. Und die haben einen Büttenabend.“ Das passt, fanden die Hasseler. Zumal die Tradition der Büttenrede im hiesigen Karneval etwas zu kurz kommt und wer weiß schon, ob da nicht Talente darauf warten, entdeckt zu werden?
Talente für die Bütt gesucht
Karnevalsparty unter historischem Motto
Die Jecken vom Pütt wählen stets auch ein eigenes Sessionsmotto, zusätzlich zu dem stadtweiten, für sich aus. Das lautet aktuell: „Renaissance, Barock, Venezia – die Jecken sind für jeden da“.
Unter dem Motto laden die Hasseler auch zur Karnevalsparty am Samstag, 26. Januar, an die Polsumer Straße 67 ein.
Sechs Redner, so wünscht man es sich, sollen gegeneinander antreten und um die Gunst des Publikums buhlen. Drei Anwärter auf den Tagessieg sind bereits gefunden, darunter prominente Namen des Gelsenkirchener Karnevals, die sich auch auf diesem Terrain einmal ausprobieren möchten. Wer genau das ist, soll aber noch eine Überraschung bleiben.
Dominic Schneider unterstreicht: „Wir sind für jeden, der mitmachen möchte, offen und freuen uns über weitere Teilnehmer.“ Mitunter, meint er, habe ja auch ein Poetry-Slammer Lust, sich auf jeckes Terrain zu wagen. „Wir hoffen, es fühlen sich viele Menschen angesprochen. Wir wollen damit einfach mal eine weitere kulturelle Veranstaltung für den Stadtteil Hassel ins Leben rufen.“ Das könne der gut gebrauchen.
Mitunter holen sich die Jecken auch weitere Inspirationen aus dem fernen Namibia. Zunächst, so Schneider, habe man durch einen seiner Arbeitskollegen den Kontakt geknüpft und schreibe sich im Internet. „Das ist bislang noch eine Fernbeziehung“, sagt der Vorsitzende und lacht.
Ein Wunsch: Der Besuch in Namibia
So soll es jedoch nicht bleiben. Irgendwann, so der Plan, stünden Besuche an. Dann reisen die „Jecken vom Pütt“ vielleicht zum „Swakopmunder Küstenkarneval“. Gelegenheit gäbe es: Die Narrenfreunde feiern erst im Juni. Nur eine der Besonderheiten. Die jeweiligen Clubs in dem afrikanischen Land, das einst deutsche Kolonie war, feiern alle zu einer anderen Zeit. So können sie einander besser bei ihren Festivitäten besuchen. „Da ist quasi das ganze Jahr über Karneval“, weiß Dominic Schneider schon und schmunzelt zwar, ist aber auch fasziniert.