Gelsenkirchen-Horst. . Fürstenbergstadion in Horst wird für über 506.000 Euro in Teilen saniert und landschaftspflegerisch gestaltet. Platz für 2000 bis 2500 Zuschauer

Verwittert, teilweise marode, beschädigt: Seit Jahren kritisieren Sportler und Politiker – allen voran die Christdemokraten – den Pflege- und Bauzustand besonders der zum Teil wegen Stolpergefahr gesperrten Stehstufen im Horster Fürstenbergstadion. Nun soll die traditionsreiche Anlage an der Fischerstraße teilweise saniert und landschaftspflegerisch gestaltet werden. 506.500 Euro investiert die Stadt in das Vorhaben, das die Bezirksvertretung West jetzt einstimmig beschloss.

Geplant ist, einen Teil der Anlage abzubrechen und als Wallanlage zu begrünen. Die Stehstufen auf der südlichen Seite der überdachten Haupttribüne sowie ein Teil der Gegentribüne werden komplett erneuert. Dabei sind auch so genannte Wellenbrecher vorgesehen, um Fluchtwege frei zu halten.

Nach der Sanierung Platz für bis zu 2500 Zuschauer

Im Anschluss soll das Stadion über rund 2000 bis 2500 Stehplätze verfügen, 1425 davon als Sitzplätze in der Haupttribüne überdacht. Bei der Errichtung 1928 bot es Platz für 23.140 Zuschauer. Genutzt wird es derzeit vom Kreisligisten BV Horst-Süd 1962 und (seit 2015) vom American Football-Club „Gelsenkirchen Devils“. Dass der Platz für besonders gut besuchte Heimspiele der Devils nicht ausreichen könnte – so eine Sorge von Mirco Kranefeld (Grüne) – , ist nach Auffassung der Verwaltung nicht zu befürchten.

Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten starten, für die Stadt und Kooperationspartner Gelsendienste etwa sechs Monate veranschlagen. Dabei sind Einschränkungen des Spielbetriebs nicht auszuschließen.

Ökologischer Rückbau

Besonders CDU-Fraktionssprecher Franz-Josef Berghorn nahm „mit Genugtuung“ zur Kenntnis, „dass sich unser Kampf seit 2017 gelohnt hat.“ Die Planungen, einen Teil der Stehstufen abzubrechen und als Wallanlage zu begrünen, gingen auf einen CDU-Vorschlag analog zur Lösung in der Glückauf-Kampfbahn zurück. „Wir haben auch angeregt, für den ökologischen Rückbau der Treppenanlage möglicherweise Förderprogramme in Anspruch zu nehmen. Wir freuen uns, dass unsere Vorschläge jetzt umgesetzt werden.“ Gelsendienste erhält bei der Ausführung der Arbeiten personelle Unterstützung aus dem Gelsenkirchener Modellprojekt zur Integration Langzeitarbeitsloser. Etwa 20 Personen sollen unter Anleitung dort eingesetzt werden.“

Werner Wöll, Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss, erinnerte in einer Stellungnahme an das Engagement der Footballer der Gelsenkirchener Devils, die „immer wieder zur Eigenhilfe gegriffen und die Stehränge von Wildwuchs befreit (haben), um bei ihren Heimspielen Zuschauern Platz bieten zu können.“ Zuletzt habe die CDU im Ausschuss im Herbst 2017 über das Haftungsproblem bei Unfällen diskutiert und Abhilfe gefordert.

Vier verkaufsoffene Sonntag in Horst

Nicht ganz so einig waren sich die Bezirksverordneten, was die Termine für vier verkaufsoffene Sonntage in Horst anging: Mirco Kranefeld (Grüne) kritisierte, dass die Werbegemeinschaft neben der Horster Mobilitätsschau (7. April), dem Sommerfest (30. Juni) und dem Horster Adventsmarkt (1. Dezember) den „Horster Herbst“ beantragt hatte.

„Das ist der Versuch, krampfhaft einen vierten verkaufsoffenen Sonntag zu etablieren.“ Tomas Grohé lehnte sämtliche Termine ab, da sie echte Begegnungen der Bürger durch Konsumzwang verhinderten. Die übrigen Parteien unterstützten dagegen die Initiative der Kaufleute als Versuch, den Einzelhandel vor Ort zu beleben. So beschlossen sie die Verwaltungsvorlage bei einer Enthaltung (Grüne) und einer Gegenstimme (Linke) mit großer Mehrheit.