Gelsenkirchen-Horst. . Damit entspricht Adriano Gobbo einem Schreiben des Bauordnungsamtes. Dennoch will er im Gespräch über die Zukunft bleiben.
Weiterhin bewegt die „Weihnachtswelt“ die Horster Gemüter – insbesondere das des Initiators der Nordpol-Außenstelle, Adriano Gobbo. Der muss nun, entsprechend einer schriftlichen Aufforderung des Bauordnungsamtes, die weihnachtlichen Aufbauten auf seinem Carport vollständig zurück bauen.
So bestätigte es auch ein persönliches Gespräch am Mittwoch. „Das wird dann durch einen Mitarbeiter vor Ort überprüft – aber ich bekomme keine Strafe“, erklärt der Italiener, der ob der deutschen Bürokratie schon mal verzweifelt. Allerdings, klingt es etwas versöhnlich an, denke man nun gemeinsam über die Zukunft nach.
Stadt erwartet Bauantrag und Gutachten
Klein angefangen und groß heraus gekommen
Ganz klein nahm die Geschichte um die „Weihnachtswelt“ im Horster Hinterhof vor Jahren ihren Anfang. Im letzten Jahr kamen dann bereits hunderte Kinder und etliche Medienvertreter.
Bis auf Weiteres ist es damit nun vorbei. Noch ist fraglich, ob 2019 eine Genehmigung erfolgt.
Das Einfachste wäre, Adriano Gobbo würde auch Teile der „Krippen-Hütte“ abbauen, erklärt Architekt Kai Kühmichel, der dem Horster beratend zur Seite steht. Denn ein Problem bleibt weiter, dass die Stadt einen Bauantrag erwartet – mit einem entsprechenden statischen Gutachten (die WAZ berichtete).
Bislang aber fand sich dafür kein Fachmann, der diese Aufgabe für einen für Gobbo erschwinglichen Preis anbietet. Den gilt es nun zu suchen. „Das Zeitfenster ist jetzt geöffnet“, beurteilt es Kühmichel. Der regt an, auf Unterstützung zu setzten. „Vielleicht findet man Kooperationspartner, etwa ein Berufskolleg, das bei dem Neustart hilft.“ Denn eines sei klar: Den kleinen Horstern bedeute die „Weihnachtswelt“ viel. Daher, das sei sein Eindruck, wolle auch die Stadtverwaltung behilflich sein.
Anderen Menschen eine Freude bereiten
Das wünscht sich auch Adriano Gobbo. Er erwartet im neuen Jahr wieder Post vom Bauamt bezüglich seiner „Krippen-Hütte“. Die hätte, weil sie über 30 Kubikmeter groß ist, auch einer Baugenehmigung bedurft. Hier drin können Gäste das Jesuskind in der Krippe bestaunen, dazu jede Menge Tiere und natürlich die Kindseltern und die Heiligen Drei Könige. Die Sorge Gobbos ist, dass man auch hier einen kompletten Rückbau erwarte. „Da müssen wir wieder sprechen und versuchen, eine Lösung zu finden.“
Für den Moment sei er noch recht niedergeschlagen: „Das ganze Jahr ist für mich eine Enttäuschung. Ich habe doch nicht für mich eine Villa gebaut. Alles, was ich gemacht habe, war für die Kinder. Normalerweise müsste mich die Stadt jetzt bei einem Neuanfang unterstützen“, sagt er und meint damit auch in Sachen Fördermittel. Zudem fühlt er sich von einigen Kommentatoren in den sozialen Netzwerken ungerecht beurteilt. „Viele sagen, so ist es, wenn man schwarz baut. Aber es war doch alles nur ein Missverständnis.“ Dennoch, weiter machen will er auf jeden Fall. „Man muss doch etwas tun, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten.“