Gelsenkirchen-Horst. . Katholiken haben es am Sonntag im Gottesdienst erfahren: Die Kirche in Horst-Süd wird nächstes Jahr geschlossen.Verzicht auf das Wohnprojekt.
Eigentlich war es schon lange beschlossene Sache. Schon seit Jahren wussten die Horster Katholiken um die bevorstehende Schließung der Kirche St. Laurentius.
Dennoch ging es dort weiter, sollte die Kirche offen bleiben, bis die Umbaupläne des Gotteshauses zum Lebensraum für ältere Menschen konkret sind (die WAZ berichtete). Seit Sonntag aber hat das Ende der Kirche ein Datum: Im kommenden Februar wird sie außer Dienst gestellt. Davon erfuhren die Menschen am Sonntag in den jeweiligen Gottesdiensten.
Umbau zum Service-Wohnen eine Nummer zu groß
Der Grund für den Beschluss, der erst wenige Tage alt ist: „Nach eingehender und intensiver Prüfung hat das Haus Marienfried e.V. vom Umbau der Kirche St. Laurentius zum Wohnprojekt Service Wohnen Abstand genommen“, so Berthold Hiegemann, Projektleiter für den Pfarrentwicklungsprozess in Horst, Beckhausen, Sutum und Karnap. Vor einem Jahr hatte hierzu bereits ein Architektenwettbewerb stattgefunden.
Außer Dienst gestellt am 3. Februar
Die Gemeindekirche St. Laurentius wird am Sonntag, 3. Februar 2019, mit einem feierlichen Gottesdienst außer Dienst gestellt. Die notwendigen Schritte zur Profanierung werden eingeleitet und nach Zustimmung des Bistums Essen durchgeführt.
Ebenso geht man auch bei der Filialkirche St. Marien vor. Dort findet der feierliche Abschiedsgottesdienst am Sonntag, 10. Februar 2019, statt.
Über die Termine der bevorstehenden Treffen der Arbeitskreise zur Gestaltung der Zukunft vor Ort werden die Gläubigen in den Gottesdiensten informiert.
„Dann hat das Haus Marienfried eine Prüfung durchgeführt, ob die Maßnahme leistbar ist. Und man kam zu dem Schluss, das ist eine Nummer zu groß.“ Die Rahmenbedingungen durch den bestehenden Denkmalschutz seien für den Träger zu schwierig, die Kosten des Umbaus zu altersgerechten, zum Teil pflegegerechten Wohnungen zu hoch. „Wir hätten das gern in eigenen Reihen realisiert“, so Berthold Hiegemann. Nun also kommt es anders. „Alternative Investoren werden ab sofort mit Nachdruck gesucht.“
Ab dem nächsten Jahr greifen Sparmaßnahmen
Geschlossen wird die Kirche nun, weil eine weitere Unterhaltung finanziell nicht mehr darstellbar ist. „Wir haben die Fristen aus den Beschlüssen von 2015 schon überschritten. Ab nächstem Jahr greifen die Sparmaßnahmen. Hätten wir weiter gemacht wie bisher, wäre der Haushalt im nächsten Jahr nicht mehr ausgeglichen gewesen. Wir machen uns nun auch selbst ein Stück weit Druck. Denn wir wollen keine Bauruine“, erklärt Berthold Hiegemann und verrät, mögliche andere Investoren haben sich im Jahreslauf gemeldet. Mit ihnen führe man alsbald Gespräche.
Von den Sparmaßnahmen und den aktuellen Beschlüssen betroffen sind auch zwei weitere Standorte: die Filialkirche St. Marien in Essen-Karnap und das Gemeindezentrum Liebfrauen. Dessen Betrieb wird zum Jahresende eingestellt. Zum Jahresbeginn erfolgt dann der Abriss. Das Gemeindeleben soll durch all dies nicht zum Erliegen kommen, betont Berthold Hiegemann. Schon in den nächsten Tagen würden Gemeindemitglieder eingeladen, in Arbeitsgruppen vor Ort den Abschiedsprozess mitzugestalten und neue Wege zu finden.
In St. Laurentius etwa wird es auch weiterhin Gottesdienste geben – dann im Gemeindezentrum. Bis dahin finden die Andachten weiterhin statt. Auch Weihnachten werden die Gläubigen hier noch feiern.