Gelsenkirchen-Horst. Laurentius-Kirche und Liebfrauen-Gemeindezentrum werden erst im Januar 2018, die St. Marien-Kirche in Karnap erst im Juni 2018 geschlossen.

  • St. Laurentius, St. Marien und das Gemeindezentrum Liebfrauen sollten 2016 schließen
  • Jetzt haben Gemeindemitglieder noch ein Jahr Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen
  • St. Laurentius und das Gemeindezentrum werden Anfang, St. Marien im Sommer 2018 aufgegeben

Alles bleibt anders in der Pfarrei St. Hippolytus: Die Entscheidung, die zwei Gotteshäuser in Horst-Süd und Essen-Karnap sowie das Gemeindezentrum in Beckhausen aus finanziellen Gründen aufzugeben, wird nicht aufgehoben, wohl aber um bis zu ein Jahr aufgeschoben.

So sollen die Laurentius-Kirche und das Liebfrauen-Gemeindezentrum nun doch erst im Januar 2018 geschlossen werden, die Marien-Kirche gar erst im Juni 2018. Zuvor wird allerdings noch das St.-Hippolytus-Gemeinde- zum Pfarrzentrum umgebaut. Darüber informierten Pfarrer Wolfgang Pingel und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Berthold Hiegemann am Sonntag in den Gottesdiensten.

Hochfeste können noch in Kirchen gefeiert werden

„Die gute Nachricht ist, dass wir in den zwei Kirchen noch alle Hochfeste des Jahres feiern können. Zurück genommen werden die Beschlüsse aber nicht, auch wenn unklar ist, wie die Zukunft der Gebäude aussieht“, erläutert Hiegemann die Konkretisierung des Votums von 2015 im WAZ-Gespräch. Eigentlich plant die Pfarrei, die Laurentius-Kirche an den Trägerverein des Altenheims Haus Marienfried zu übertragen.

Dieser möchte das Gotteshaus für 31 Seniorenwohnungen umgestalten. Eine Machbarkeitsstudie belege, dass diese Lösung in Horst tragbar wäre. Das Problem: Es ist unklar, ob die Denkmalbehörde Auflagen macht. „Wenn es sich finanziell nicht darstellen lässt, müssen wir von dem Vorhaben Abstand nehmen“, so der Pfarrer, der auch Vorsitzender des Trägervereins ist. Für die Pfarrei sei die Übernahme die Ideallösung, so blieben Fassade und Turm erhalten.

Am 3. Juli fällt der Startschuss zu den Bauarbeiten

Der Start der Bauarbeiten im Pfarr- und Gemeindezentrum St. Hippolytus steht dagegen fest: Am 3. Juli, nach dem Gemeindefest, rücken die Handwerker an, um den Saal so zu vergrößern, dass er, was Akustik und Platzbedarf angeht, für Chorproben und andere Veranstaltungen genutzt werden kann.

Ein weiterer Versammlungsraum wird für kleinere Gruppen geschaffen; die Jugendräume erhalten einen separaten Zugang. Das Haus soll abschnittsweise umgebaut werden, um es, mit Einschränkungen, durchgängig nutzen zu können. Kosten: 300 000 Euro.

Erlebensorte statt Gotteshäuser

„Hippolytus-Vereine werden ab Frühjahr 2018 zusammenrücken, um Gruppen aus den anderen zwei Gemeinden eine neue Heimat zu geben. Das Gemeindezentrum Liebfrauen wird Anfang 2018 abgerissen“, so Hiegemann. Dort ist eine behindertengerechte Seniorenwohnanlage angedacht, aber noch nicht beschlossen.

Liebfrauen und Clemens Maria Hofbauer sollen zunächst weiter genutzt, die Nutzungsrechte zum Januar 2019 dem Förderverein übertragen werden. „Solange keine Instandsetzungsarbeiten nötig sind, könnten dort weiterhin Messen gefeiert werden“, so Pingel. „An allen fünf Kirchenstandorten bleiben Erlebensorte zu erhalten, damit Menschen ihren Glauben leben können. Das muss nicht ein Gotteshaus sein.“