Gelsenkirchen-Buer. . An der Hülser Straße in Buer wurden 26 statt 14 Eichen gefällt. Grüne nahmen Akteneinsicht. Gelsendienste will sich erst im Ausschuss äußern.

Der Vorwurf, der sich zwischen den Zeilen aufdrängt, wiegt schwer. Hat Gelsendienste die Politik und damit auch die Öffentlichkeit falsch informiert? Gerüchte kursieren schon lange in Buer: Statt der vom städtischen Unternehmen kommunizierten 14 Bäume, die im August an der Hülser Straße gefällt werden sollten, fielen 26 Eichen der Kettensäge zum Opfer.

Die widersprüchlichen Aussagen des städtischen Unternehmens (die WAZ berichtete) nahmen die Grünen zum Anlass und forderten Akteneinsicht.

Bessere Kommunikation gefordert

Burkhard Wüllscheidt, stellvertretender Fraktionssprecher und Mitglied im Betriebsausschuss Gelsendienste, „fühlt sich in der Kommunikation bei einem so hochsensiblen Thema durch Gelsendienste schwer getäuscht“. Die Grünen blieben bei der Feststellung, „ dass in einer Mail, in Telefonaten und bei einer Ortsbesichtigung Mitte August kurz vor den vorgenommenen Baumfällungen immer nur von bis zu 14 Fällungen die Rede war“, sagt Wüllscheidt.

„Es gibt keinen Anlass für die Grünen, die im Raum stehenden Vorwürfe zurückzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits ein Auftrag über die Fällung von fast der doppelten Anzahl überwiegend alten Eichen an eine Fremdfirma durch Gelsendienste vergeben worden war.“

Stellungnahme erst im Betriebsausschuss

Betriebsausschuss diskutiert Baumfällungen

Die Mitglieder des Betriebsausschusses Gelsendienste werden sich auf Antrag der Grünen-Fraktion in der kommenden Sitzung am Mittwoch, 10. Oktober, mit dem Thema Baumfällungen in der Kleingartenanlage Erholung befassen.

Die Sitzung ist öffentlich. Sie beginnt um 16 Uhr im Konferenzraum von Gelsendienste an der Wickingstraße 25a.

Unabhängig davon, ob es für die Fällungen nachvollziehbare Gründe gegeben habe, verlangen die Grünen eine bessere Kommunikation. Bereits Anfang 2018 hatten sie vorgeschlagen, zukünftig auf der Internetseite von Gelsendienste über geplante Baumfällungen Transparenz zu schaffen. Im Juli sei beschlossen worden, dieses Vorhaben umzusetzen und auf einer eigenen Plattform Gründe, Umfang, Zeitpunkt und Ersatzpflanzungen darzustellen. „Die Umsetzung ist noch nicht erfolgt“, so Wüllscheidt.

Gelsendienste wollte sich gestern zu den Vorgängen nicht äußern. „Wir werden die angesprochene Thematik in der Sitzung des Betriebsausschusses Gelsendienste ausführlich behandeln“, erklärte Konzernsprecher Tobias Heyne auf WAZ-Anfrage.