Gelsenkirchen-Buer. . Neue Wegweisung für Radfahrer macht Radeln nach Zahlen möglich. RVR hat Markierung in Gelsenkirchen abgeschlossen. Städte im Revier-Westen folgen

Einmal Gelsenkirchen südlich des Kanals umrunden und am Ende noch einen Abstecher zur Halde Rungenberg unternehmen: Wer diese Einladung zu einer Radtour annimmt und beim Radeln nicht dauernd in die Karte gucken möchte, muss nur die richtige Zahlenfolge beachten.

63, 90, 61, 60, 49, 48, 46, 45 und 44 markieren den Rundkurs, der von den Sutumer Brücken zum Nordsternradweg, zur Kray-Wanner-Bahn und über die Erzbahntrasse zurück zum Kanal führt. Von dort aus geht es über den Hugobahn-Radweg zum Knotenpunkt Nr. 64, der Fernblick über das Ruhrgebiet ist dann nur noch 900 Meter entfernt.

Niederlande waren das Vorbild

Nach niederländischem Vorbild hat der Regionalverband sein Radwegenetz um Knotenpunkte ergänzt, die fortlaufende Nummern tragen. Die dunkelroten Quadrate mit den eingekreisten Ziffern finden sich überall dort, wo sich wichtige Radwegeverbindungen kreuzen oder der Weg zu einem lohnenswerten Abstecher gewiesen wird. RVR-Sprecherin Barbara Klask: „Das neue Knotenpunktsystem richtet sich in erster Linie an Radtouristen.“

Die revierweite Markierung hatte zunächst im Osten begonnen und ist jetzt auch in der Mitte des Ruhrgebiets abgeschlossen. Radeln nach Zahlen ist damit nicht nur in Hamm, im Kreis Unna, in Dortmund und in Hagen, sondern in der Zwischenzeit auch im Kreis Recklinghausen, in Herne, Bochum Essen und nicht zuletzt auch in Gelsenkirchen möglich. Barbara Klask: „Jetzt folgen noch die Knotenpunkte im westlichen Ruhrgebiet. Die Fertigstellung des neuen Wegweisungssystems ist für Ende 2018 geplant.“

Mehr als 250 Knotenpunkte

Mehr als 250 Knotenpunkte machen die Wegweisung im Endausbau komplett. Einer davon ist Knotenpunkt Nr. 64, der sich auf der Hugo-Bahntrasse in Höhe der Brücke über die Holthauser Straße befindet. Von dort aus wird der Weg zur Rungenberghalde mit der landesweit einheitlichen Fahrradwegweisung signalisiert. Ein Zusatzschild mit der Ziffer „63“ zeigt die Richtung zum nächsten Knotenpunkt an.

Zur besseren Orientierung hat der RVR an den Knotenpunkten Infotafeln aufgestellt, die den Verlauf der Radwege zeigt und einen geografischen Überblick über die nähere Umgebung bietet. Wer den Weg zum nächsten Stadtzentrum oder zum nächsten Bahnhof sucht und an touristischen Informationen interessiert ist, wird ebenfalls auf dieser Karte fündig. Zudem soll das Knotenpunktsystem mit einem Notrufsystem ausgestattet werden.

Ohne große Ortskenntnisse

Die Römer-Lippe-Route im Norden, die Route der Industriekultur im Kern des Ruhrgebiets und der Ruhrtal-Radweg im Süden sind die großen Ost-West-Achsen für Radtouristen. Die Knotenpunkte ermöglichen ihnen, ohne große Ortskenntnisse davon abzuweichen, Alternativrouten zu nehmen oder einen Rundkurs von einer Revier-Sehenswürdigkeit zur nächsten zu fahren.

Das Revier mit dem Rad zu erkunden, wird immer beliebter. Es zählt inzwischen zur viertbeliebtesten Radreiseregion in Deutschland.

RVR gibt kostenlos neue Radkarte heraus

Das neue Knotenpunktsystem, finanziert aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm, ist ein wichtiger Baustein im „Radrevier.Ruhr“. Mit dieser neuen Dachmarke wirbt der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) für „qualitätsvolles Radeln in der Metropole Ruhr“.

Diese Knotenpunkte finden sich auchin der neuen Radkarte, die im Maßstab von 1:100 000 die Standorte der Industriekultur, Parkplätze, Übernachtungsbetriebe und Nahverkehrsverbindung aufzeigt. Sie kann kostenlos bestellt werden im Internet unter: www.radrevier.ruhr