Gladbeck. Regionalverband Ruhr baut holländisches Wegweisungssystem auf. Den einzigen von gut 250 roten Markierungspunkten in der Stadt gibt es Wittringen.

Radeln nach Zahlen: Der Regionalverband Ruhr ergänzt gerade sein überregionales Fahrradnetz um eine Knotenpunktwegweisung á la Niederlande. Zur Zeit sind die Markierer im Kreis Recklinghausen unterwegs, vor einigen Tagen waren sie auch in Gladbeck.

In Wittringen auf der Marathonbahn hinter dem Stadion ist der Radwegweiser nun mit einer „65“ ausgestattet. Der „Knotenpunkt“ liegt auf der RVR-Radstrecke von Dorsten nach Essen (R 25). Auf den Wegweisungen sind die beiden nächsten Knotenpunkte „62“ an der Stadtgrenze Bottrop-Boy/Essen-Karnap im Süden sowie „66“ an der Stadtgrenze Kirchhellen/Dorsten im Norden notiert.

Neben den Kontenpunktwegweisern steht noch eine Infotafel

© Joachim Kleine-Büning

Direkt neben den reinen Wegweisern steht eine Infotafel, die veranschaulicht, welchen Verlauf der Weg insgesamt nimmt und welche Radstrecken es im „holländischen Verbund“ in der näheren Umgebung gibt. Weitere „Knotenpunkte“ seien allerdings in Gladbeck nicht vorgesehen, so RVR-Experte Harald Spiering auf WAZ-Nachfrage. „Bei uns gibt es ja die sehr ausführliche weiß-rote Radwegeführung, die holländische Variante kommt für überregionale Verbindungen sozusagen ,on-top’ dazu.“

Das leicht verständliche Wegweisungssystem soll, so Spiering, vor allem das Interesse auswärtiger Radtouristen an der industriellen Kulturlandschaft des Ruhrgebiets zusätzlich ankurbeln. Das Revier sei heute schon die viertbeliebteste Radreiseregion in Deutschland, „und dieser Status soll mit dem Radeln nach Zahlen weiter ausgebaut werden“, so der RVR-Mann.

Der Knotenpunkt-Ausbau erfolgt in 53 Städten

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Mehr als 250 rote „Knotenpunkte“ sollen künftig an Kreuzungen von ausgewählten Radwegen in der gesamten „Metropole Ruhr“ – insgesamt 1200 Kilometer – stehen und zeigen, wo’s lang geht. Das Besondere an dem holländischen System: Die Wegweiser sind durchnummeriert. Dadurch müssen sich Radler nicht mehr nur mit Kartenmaterial und an Ortsbezeichnungen orientieren. Es reicht, sich die Nummerierungen der Knotenpunkte zu merken.

Spiering weiß, dass das „Knotenpunktsystem“ in Holland viel dichter ausgebaut ist, „wir beschränken uns aber erst einmal auf die Hauptrouten zwischen Hamm-Uentrop im Osten, Kampf-Lintfort im Westen sowie Haltern im Norden und Sprockhövel im Süden.“ Der Ausbau – immerhin in 53 Städten – erfolge in drei Abschnitten von Ost nach West fortschreitend. Die Fertigstellung des neuen Wegweisungssystems ist, so der RVR, für Ende des Jahres geplant. In einer weiteren Phase, so Spiering, etwa in drei bis vier Jahren, könne es zu einer Verdichtung des Systems kommen mit weiteren auch interkommunalen Zielführungen – möglicherweise auch mit weiteren Knotenpunkten auf dem Gladbecker Stadtgebiet.