Gelsenkirchen-Resser Mark. Wolfgang Labatzki schaltet die Feuerwehr und das Bauordnungsamt der Stadt ein, weil sein Vermieter zunächst nicht reagiert.
Seit Wochen beobachtet Wolfgang Labatzki Risse im Mauerwerk seiner Wohnung an der Bocholter Straße. Und proportional zur wachsenden Tiefe der Kerben in der Wand vergrößern sich auch seine Sorgenfalten. „Wir haben Angst, dass das Haus zusammenbricht“, sagt er. Bereits vor 14 Tagen habe er seinen Vermieter, die LEG, erstmals per Telefon über den Missstand informiert. Letzte Woche Freitag habe er Fotos über die LEG-App versandt, um auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen.
Am Montag habe die LEG dann Handwerker vorbei geschickt. Die seien mit dem Kommentar „Da kann man nichts mehr verputzen oder verpressen“ tatenlos wieder abgezogen. Und in der Resser Mark herrschte zunächst Funkstille.
Stadt verlangt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung
Bis Wolfgang Labatzki die Angst überwältigte. Am Mittwochmorgen informierte er die Feuerwehr. Den Einsatz bestätigte Feuerwehrsprecher Johannes Tinschel: „Die Kollegen haben sich die Risse etwa 30 Minuten angesehen und darauf verwiesen, dass die Mieter die Bauordnungsbehörde der Stadt sowie die LEG informieren sollten.“
Das Bauordnungsamt schaltete Labatzki daraufhin ein. Und die städtische Behörde setzte sich mit der LEG in Verbindung, die darauf umgehend einen Statiker vorbeischickte. „Das Gebäude Bocholter Straße 10 ist von einem Dortmunder Statikbüro überprüft worden. Der Statiker hat keine Mängel festgestellt, von denen eine Gefahr für die Standsicherheit des Gebäudes ausgehen könnten“, erklärte Stadtsprecher Martin Schulmann am Freitag. Allerdings hat die Stadt eine sogenannte „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ verlangt. Die will die LEG jetzt auch einreichen. „Sobald wir die schriftliche Einschätzung des Statikers haben, schauen wir weiter“, erklärte auch LEG-Sprecher Mischa Lenz am Freitag.