Gelsenkirchen-Buer. . Still ruht der See: Noch ist die Wasserqualität in den 14 Gelsenkirchener Teichen okay. Wie sie die Hitze verkraftet haben, erklären wir hier.
Die Bochumer Feuerwehr ist momentan im Dauereinsatz – aber nicht bei der Brandbekämpfung, sondern bei der Fischrettung. In der Schweiz wurden mehr als eine Tonne toter Fische am Wochenende aus dem Rhein gezogen. Durch die Hitze gerät die Gewässerökologie aus dem Gleichgewicht.
Unterwasserwelt noch in Ordnung
An den 14 Gelsenkirchener Teichen ist die Unterwasserwelt noch in Ordnung. „Das Wasser stinkt nicht und Gasblasen steigen auch nicht auf“, berichtet Ulrich Schwarz, der als Forstingenieur bei Gelsendienste für die Teichbewirtschaftung zuständig ist. Allerdings läuft auch bei Schwarz in diesen Tagen der Dienst nicht ganz normal ab.
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Flügelradbelüfter sorgen für Sauerstoff
An einigen Teichen, die keine Wasserfontänen haben, setzt Gelsendienste vorübergehend schwimmende Flügelradbelüfter ein, die vom Ufer aus betrieben werden und das Wasser umwälzen und dem Teich so vermehrt Sauerstoff zuführen. „Sie bringen Bewegung in den See, erzeugen eine künstliche Wellenbewegung und sorgen zudem dafür, dass Algen ans Ufer getrieben werden“, sagt Schwarz.
Einen eindringlichen Appell richtet Schwarz an Spaziergänger und Eltern: „Auch wenn Kinder und andere Zeitgenossen es toll finden, mit einer Brottüte zu rascheln und daraufhin Enten, Blesshühner oder Schwäne auf sie zulaufen – Brot zu füttern ist generell verboten und bei diesen Temperaturen besonders gefährlich.“
Wasserqualität leidet durch das Füttern
Brot ist für Wasservögel ungesund. Es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker. Zudem verlieren die Tier , die im Park genug zu fressen finden, durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann für die Tiere schnell gefährlich werden. Sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden.
Zudem leidet die Wasserqualität. Brotbrocken und Entenkot führen dazu, dass das Wasser mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wird. Es entstehen immer mehr freischwimmende Algen. Diese verhindern durch ihren Schatten das Vordringen der Sonnenstrahlen in tiefere Uferbereiche und schließlich fehlt Unterwasserpflanzen das Licht für die Photosynthese. Sie sterben ab.
Und mit ihnen oft das ganze Gewässer. Warmes Wasser im Sommer bindet weniger Sauerstoff als kaltes und wenn dann Blüten, Pollen, Abwässer und zusätzliche Nährstoffe wie Brot, in den See gelangen, kann dieser schnell kippen.
Karpfen, Hecht und Rotauge wohl auf
Noch sind Karpfen, Hecht und Rotauge wohl auf, aber gerade morgens beobachtet Schwarz die Fische dabei, dass sie die Belüfter umkreisen – weil hier Sauerstoff ins Wasser gelangt.