Gelsenkirchen-Buer. . Der Hauptfriedhof bekommt ein Bergarbeiterdenkmal. Die vorbereitenden Arbeiten sind angelaufen, das Baufeld ist bereits ausgehoben worden.
Nach den mühsamen Jahren , in denen Ideen geboren und verworfen, ein Verein gegründet, Sponsoren geworben und Spenden gesammelt werden mussten, beginnt jetzt die heiße Phase. Mitten in dem Rondell, wo fünf große Wege in Sichtweite der Trauerhalle zusammenführen, ist bereits das Baufeld für das Bergarbeiterdenkmal auf dem Hauptfriedhof in Buer ausgehoben worden.
Nach den Arbeiten am Fundament werden im Juli drei künstlerisch gestaltete Figuren angeliefert. Sie zeigen Bergleute in ihrer typischen Arbeitshaltung, ausgestattet mit Abbruchhammer, Grubenlampe und Pannschüppe. Sie sollen vorrangig an die rund 500 Männer erinnern, die bei Unglücken auf Schachtanlagen im Stadtnorden ums Leben kamen. „Fast auf jedem Friedhof im Stadtsüden gibt es Denkmale, die auf dieses Schicksal aufmerksam machen“, sagen Axel Barton und Konrad Herz. Der SPD-Stadtverordnete und der Gartenbaumeister gründeten Ende 2006, Anfang 2007 zusammen mit Gerd Rehberg (Steiger, Bürgermeister und Schalke-Ehrenpräsident), Hardo Mählich (Friedhofsleiter) und anderen den „Kulturgut Bergbau e.V.“.
Abgestuftes Plateau aus Eifeler Basaltlava
Über Konrad Herz fand die Denkmal-Initiative den Kontakt zu der Künstlerin Christiane Hellmich, die in der Nähe von Augsburg zu Hause ist. Sie schuf in den vergangenen drei Jahren die überlebensgroßen Figuren, die auf einem abgestuften Plateau aus Eifeler Basaltlava stehen werden.
Ursprünglich sollten noch Stahlbögen das Denkmal umspannen, aber darauf wurde verzichtet. Gerd Rehberg: „Wir haben darauf geachtet, dass das Denkmal nicht kitschig ausfällt.“
Ein Geschenk an die Stadt
Auf rund 80 000 Euro belaufen sich die Kosten für das Denkmal. Zu den Sponsoren gehören die Sparkasse, die Knappschaft, die RAG Kulturstiftung, Vivawest und die Volksbank sowie zahlreiche Einzelpersonen, die das Vorhaben mit teilweise namhaften Spenden unterstützten. So flossen nicht nur Mitgliedsbeiträge des kleinen Vereins in die Kasse, sondern auch der Erlös des Waffel- und Glühweinverkaufs an Totensonntagen oder hohe Geldbeträge, die aus dem Verzicht auf Geburtstagsgeschenke erzielt wurden.
Mit der Einweihung des Bergarbeiterdenkmals, die für den kommenden Herbst geplant ist, hat der kleine Förderverein mit seinen etwa 15 Mitgliedern sein Ziel erreicht. Und damit steht der Verein vor seiner Auflösung. Die Erinnerung an Bergleute, die unter Tage ums Leben kamen, wird aber von Dauer sein. Konrad Herz: „Das Bergarbeiterdenkmal ist ein Geschenk. Es wird nach der Einweihung in das Eigentum der Stadt übergehen.“
Einweihung am 22. September
Der Termin für die Einweihung des Bergarbeiterdenkmals steht bereits fest.Das Figuren-Trio wird am Samstag, 22. September, in einem Festakt enthüllt, der um 11 Uhr beginnt.
Der Knappenchor Consolidation sorgt dann für den musikalischen Rahmen, zur Stärkung gibt es Schmalzstullen und Currywurst.