Gelsenkirchen-Buer. . Der Verein Kulturgut Bergbau e.V. hat einen Auftrag an eine Bildhauerin aus Bayern vergeben. Als Standort istdas Rondell nahe der Trauerhalle des Hauptfriedhofs ausgewählt worden.

Die Idee, verunglückten Bergleuten ein Denkmal zu setzen, ist gute zehn Jahre alt. Jetzt, da die Finanzierung so gut wie gesichert ist, wagt der Verein Kulturgut Bergbau e.V. den Schritt in die Öffentlichkeit. „Anfang 2018 könnte mit dem Bau begonnen werden“, blickt Vereinsvorsitzender und SPD-Stadtverordneter Axel Barton inzwischen optimistisch in die Zukunft. Die dreiteilige Figurengruppe soll auf dem Hauptfriedhof errichtet werden.

„Gelsenkirchen würde es nicht geben ohne den Bergbau“, erinnern Gerd Rehberg (Zweiter Vorsitzender) und Konrad Herz (Schatzmeister) an die Vergangenheit der Stadt. Deshalb sei es wichtig, auch im Stadtnorden mit einem Denkmal den Blick auf jene Menschen zu richten, die unter Tage in Ausübung ihres Berufes oder ihrer Verpflichtung ihr Leben ließen: Bergleute und Zwangsarbeiter, aber auch Beschäftigte, die den Folgen ihrer Berufskrankheiten erlagen.

Beauftragt, aus Eifeler Basaltlava drei Figuren zu schaffen, die Bergleute bei ihrer Arbeit mit Grubenlampe, Pannschüppe und Abbauhammer zeigen, wurde die Steinbildhauermeisterin Christiane Hellmich, die in der Nähe von Augsburg zu Hause ist.

Axel Barton: „Ursprünglich hatten wir daran gedacht, Kontakt mit der buerschen Künstlerszene aufzunehmen.“ Dieser Versuch schlug jedoch fehl. So konnte Friedhofsgärtnermeister Konrad Herz in seiner Eigenschaft als Ideengeber auf Christiane Hellmich verweisen, die er auf einer Bundesgartenschau kennen gelernt hatte.

Kosten betragen 80 000 Euro

Auch wenn jetzt auf einen rundbogenförmigen Stahlrahmen verzichtet wird, belaufen sich die Kosten für das Denkmal auf schätzungsweise 80 000 Euro. Viel Geld für einen Verein, der erst 2007 gegründet wurde und kaum mehr als 15 Mitglieder hat. Aber beharrliches Werben bei Sparkasse, Volksbank, RAG-Stiftung und anderen Einrichtungen sowie Spenden von Privatpersonen rückten das Ziel des Vereins in greifbare Nähe. So konnte in der Zwischenzeit die Künstlerin mit der Anfertigung der Skulpturen beauftragt werden.

Schwarz und robust

In Absprache mit den Gelsendiensten entschied man sich als Standort für das Rondell nahe der Trauerhalle. Das Denkmal wird eine Höhe von etwa drei Metern erreichen und auf einem abgestuften Plateau aus Basaltlava-Beton stehen. Die Wahl des Materials macht zweierlei deutlich: Das Schwarz steht für die Kohle, die abgebaut wurde, die Robustheit soll der in öffentlichen Anlagen immer wieder anzutreffenden Zerstörungswut widerstehen. Eine Tafel, inhaltlich gestaltet vom Institut für Stadtgeschichte, soll für die historische Einordnung sorgen. Axel Barton und Konrad Herz schätzen, dass in den aktiven Jahren des Bergbaus auf den Schachtanlagen im Stadtnorden um die 500 Bergleute verunglückt sind. Erinnerungsorte dieser Art seien im Stadtsüden gleich auf mehreren Friedhöfen zu finden. Da sei es an der Zeit, auch in Buer an prägnanter Stelle auf die Bergbau-Historie hinzuweisen, so Herz.