Gelsenkirchen-Buer. . Arbeiten zur Sanierung des rundum eingerüsteten Ehrenmals in den Berger Anlagen haben begonnen. Sie sollen in den Ferien abgeschlossen sein.

Vom Boden bis hoch oben zur Feuerschale ist das Ehrenmal in den Berger Anlagen eingerüstet. Also machten sich die Mitarbeiter des Spezialbaubetriebs Schultheis am Montag ans Werk, um mit der Sanierung des Denkmals zu beginnen. Doch sie hatten nicht mit dem Bienenvolk gerechnet, das sich dort oben eingenistet hatte. So musste zunächst ein Fachmann gefunden werden, um das große Nest sicher zu entfernen. Die Stadt geht davon aus, dass die Sanierung des Ehrenmals im Laufe der Sommerferien abgeschlossen werden kann.

„Wir haben in der Vergangenheit bei Überprüfungen einen deutlich bemerkbaren Wassereinbruch feststellen können“, nennt Oliver Schäfer, Sprecher der Stadtverwaltung, die Ursache für die jetzt notwendig gewordene Renovierung. Für die Männer vom Bau bedeutet das reichlich Arbeit, denn von der Kupferabdeckung an der Spitze des Ehrenmals bis zu den Keramiktafeln am Fuße gibt es dort jede Menge Arbeit, die sich auch auf die Erneuerung der Fugen zwischen den rund 34 000 Klinkersteinen erstreckt. Oliver Schäfer: „Offene Fugen müssen verfüllt, defekte Steine ausgetauscht werden.“

Auch die Brennstoff-Düsen werden untersucht

Dabei spielen die Vorgaben des Denkmalschutzes eine wichtige Rolle. So muss die Farbgebung der jetzt verwendeten Baumaterialien mit den vorhandenen Steinen und Fugen übereinstimmen. „Zudem dürfen die Fugen nicht härter sein als die Klinkersteine“, verweist Schäfer auf ein weiteres Erfordernis der Denkmalschützer. Nicht zuletzt müssen auch die Keramikplatten am Fuß des Ehrenmals einschließlich der darauf angebrachten Schriftzüge rekonstruiert werden.

Die Richtung der Arbeiten ist vorgegeben: Sie verlaufen von oben nach unten. Zunächst geht es an die Kupferabdeckung. Auch sie muss erneuert werden, um die Gebäudespitze vor dem Einbruch von Regenwasser zu schützen. Auch die Feuerschale wird genau untersucht. „So wird überprüft, ob die Düsen, durch die der Brennstoff einfließt, noch funktionstüchtig sind“, so Schäfer.

Auf Anregung des Schützenvereins Buer 1769

Für die Sanierung des Ehrenmals hat die Stadt eine Summe von rund 30 000 Euro veranschlagt. Dass die Arbeiten notwendig geworden sind, steht außer Frage: Die letzte Renovierung liegt über sechs Jahrzehnte zurück. Sie erfolgte im Jahr 1955 auf Veranlassung des Bürgerschützenvereins Buer 1769.

Jean Neunkirchen, dessen Vorsitzender und Buers damaliger Branddirektor, hatte nach dem Ersten Weltkrieg die Initiative ergriffen, ein Ehrenmal für die gefallenen Soldaten zu errichten. Es wurde am 13. Mai 1934 seiner Bestimmung übergeben. Heute trägt es die Inschrift „Die Opfer des Krieges mahnen zum Frieden“ und die Namen von 2500 Soldaten, die im Ersten Weltkrieg getötet oder vermisst wurden.