Gelsenkirchen. . Zum Volkstrauertag findet am Sonntag wieder eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Ehrenmal in Buer statt, als Warnung vor Kriegen.

  • Sonntag wird wieder der Opfer von Gewalt und Kriegen mit einer Kranzniederlegung in Buer gedacht
  • „Die Toten der Weltkriege mahnen uns, den Frieden zu wahren“, sagt Bürgermeister Werner Wöll
  • Eine Ausstellung im Hans-Sachs-Haus erinnert an die Gräul im Ersten Weltkrieg

„Zukunft braucht Erinnerung.“ So heißt eine aktuelle Ausstellung im Hans-Sachs-Haus. Fotos, Texte und Dokumente auf Schautafeln erinnern eindringlich an die unermesslichen Gräuel des Ersten Weltkrieges. Zukunft braucht Erinnerung, so könnte auch das Motto des Volkstrauertages sein, der am morgigen Sonntag bundesweit im Gedenken an die Opfer der Kriege begangen wird.

Opfer von Gewaltherrschaften

„Dieser Tag sollte allen eine Mahnung sein, uns stets für den Frieden einzusetzen.“ Das nennt Bürgermeister Werner Wöll (CDU) als die wichtigste Botschaft des Gedenktages. Wöll, der kraft seines Amtes gleichzeitig auch Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist, sagt: „Die Toten der Weltkriege sollten uns allen als Warnung dienen.“ Der Volkstrauertag wurde 1922 erstmals begangen und 1952 als stiller Feiertag installiert. Er erinnert an Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

Werner Wöll, CDU- Bürgermeister, ist Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Werner Wöll, CDU- Bürgermeister, ist Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. © Michael Korte

In Gelsenkirchen richtet an diesem Tag alljährlich der Volksbund eine Gedenkfeier am Ehrenmal oberhalb des Berger Sees in Buer aus. „Diese wichtige Veranstaltung“, bedauert Wöll, „könnte durchaus stärker sein.“ Haken in diesem Jahr: Die Feier um 15 Uhr findet fast zeitgleich mit dem Schalke-Heimspiel statt.

Als der heute 62-jährige Werner Wöll das Amt des Vereinsvorsitzende übernahm, ahnte er nicht, in wie vielen Familien auch heute noch das Thema Kriegsopfer präsent ist, in wie vielen noch um Verwandte getrauert wird, die auf Schlachtfeldern gestorben sind, die bis heute vermisst werden. „In meiner Familie habe ich diese Erfahrung zum Glück nicht gemacht, aber ich sehe, dass dieses Thema noch lange nicht verwunden ist.“ Der Volksbund kümmere sich um Betroffene, spüre Gräber auf, pflege Gedenkstätten in Deutschland und im Ausland.

Wichtige Bildungsarbeit

„Besonders wichtig ist mir die Bildungsarbeit, in Schulen zum Beispiel“, betont Wöll, dessen Gelsenkirchener Verein rund 300 Mitglieder zählt. Die zentrale Zentrale Gedenkfeier des Landtages, der Landesregierung und des Volksbundes NRW zum Volkstrauertag findet heute in Korschenbroich statt. Und im nächsten Jahr, weiß Wöll, in Gelsenkirchen.

Ausstellung und Gedenkfeiern

Die Ausstellung im Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11, ist bis zum 27. November zu sehen. Sie spannt einen Bogen vom Ersten Weltkrieg, der Volksbundgründung, bis zur Jugendarbeit.

Die Gedenkfeier beginnt Sonntag um 15 Uhr am Ehrenmal Berger See. Um 11.15 Uhr wird auf dem Kath. Altstadtfriedhof der Opfer des Grubenunglücks auf Hibernia gedacht.