Buer. . Comedy im Ruhrpottslang, 70er-Jahre-Gymnastik und Gesang: Mit diesem wilden Mix überzeugte Kabarettistin Carmela De Feo im Café Albring-Rüdel.
„Jetzt fragt ihr euch, wie kommt dieses hässliche Entlein in diese Kulturmetropole – nach Gelsenkirchen-Bür“, sagt Carmela De Feo. Und wird aus dem Publikum sogleich belehrt: „Das ist ein westfälisches Dehnungs-E.“ Das Gesicht der Kabarettistin spricht Bände. Am Ende haben Streber überall den gleichen Beliebtheitsgrad. Die anderen Gäste im Café Albring-Rüdel freut das. Nach wenigen Minuten hat „La Signora“ ihr Publikum im Griff.
Die Italienerin aus Oberhausen überzeugt. Mit spontanen Einschüben zum einen. Da geht sie ein auf die Gäste, macht aus deren Antworten auf ihre Fragen die feinsten Gags. Dann agiert sie frei, schüttelt virtuos Bissiges aus dem Ärmel. Zum anderen begeistert sie mit Kabarett, Musik und mehr. Nämlich Choreografien, die auch die Lachmuskeln der Gäste beanspruchen.
Ganz früh im Programm ist De Feos eigene Version vom „Maniac“ so ein Moment. Hier treffen Comedy in feinstem Ruhrpottslang, Gesang und Gymnastik im Stil der 70er Jahre aufeinander. Besonderen Charme hat auch eine Reise in die Jugend, eine Zeit, in der es kein Internet gab, keine Handys, keine sozialen Medien. Dann erinnert sie an Klatschspiele und Abzählreime. „Watt hatten wir dat schön. Klingelmännchen – dat war ein Abenteuer.“ Gekrönt wird diese Zeitreise mit einem Hit vergangener Tage: „The Real Thing“.
Im Verlauf geht es um vieles, was die Gemüter bewegt. Die Rolle der Hausfrau und das Putzen. Daraus macht sie ein Fachgespräch mit den Besucherinnen. Die sind in der Mehrzahl. Die wenigen Männer im Raum, die mussten mit, vermutet die Kabarettistin, die sonst weit größere Bühnen bespielt. Und so bleibt die Frage, warum nach Berlin, Frankfurt und Düsseldorf nun Buer folgt? „Die Wahrheit ist, ich bin Italienerin; Lügen und Betrügen sind die Beine, auf denen ich stehe. Was meinste, wie schwierig das ist, hier im Café einen Termin zu bekommen?“
Da galt es auszumachen, bei wem der Hebel anzusetzen ist. Klar: Bei der Mutter von Geschäftsführer Bernd Rüdel, Ursula Rüdel. Mütter hätten schließlich immer das Sagen. „Frauen mögen kuschelige Sachen. Da hab ich ihr ein Karnickel mitgebracht. Sieben Kilo. Tiefgefroren. Ja meinste, hier kommste mit Talent rein? Dass ich auf der Bühne stehe, das hab ich mir ganz allein verdient.“