Gelsenkirchen-Buer. Die Lehrerkonferenz der kaufmännisch ausgerichteten Schule wird im Mai über eine Änderung des Schulnamens abstimmen.
Die Lehrerkonferenz des Eduard-Spranger-Berufskollegs an der Goldbergstraße will im Mai über eine Änderung des Schulnamens abstimmen. Bei entsprechender Genehmigung durch die Lehrer- und durch die Schulkonferenz soll dieser Antrag in einem nächsten Schritt in den Bildungsausschuss eingebracht werden.
Auf dieses Vorgehen hat sich die kaufmännisch ausgerichtete Schule nach einer Informationsveranstaltung verständigt, auf der über die Rolle Eduard Sprangers in der Zeit des Nationalsozialismus diskutiert worden war. Schulleiter Ralf Niebisch: „Die Schulgemeinde zeigt sich einer möglichen Namenänderung aufgeschlossen.“
Namenssuche noch nicht abgeschlossen
Welchen Namen das Berufskolleg in Zukunft tragen wird, ob es an eine verdienstvolle Persönlichkeit erinnern oder eher Bezug nehmen sollte beispielsweise auf eine Flurbezeichnung, ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass man sich von Eduard Spranger als Namensgeber trennen will. Niebisch: „Wir sind eine vielfältige Schule. Wir bieten vielfältige Abschlüsse, unsere Schülerinnen und Schülern haben vielfältige Nationalitäten.“ Diese Ausrichtung passe nicht zu dem Lebensbild, das Eduard Spranger vermittelt habe. Als Deutschnationaler war Spranger zwar kein Mitglied der NSDAP, er gehörte aber dem Stahlhelm, einer Vorgängerorganisation der SA, an und fiel durch antisemitische Äußerungen auf.
In der Informationsveranstaltung hatte Daniel Schmidt vom Institut für Stadtgeschichte Sprangers politische Wirken in der NS-Zeit erläutert. Im Anschluss waren Lehrer, Schüler sowie Eltern- und Gewerkschaftsvertreter zu der Ansicht gelangt, dass der Name des Berufskollegs geändert werden solle.