Gelsenkirchen-Buer. . Verwaltung erkennt Planungsfehler am neuen ZOB. Busse können taktile Bodenindikatoren für Sehbehinderte nicht positionsgenau anfahren
Die Busfahrer der Vestischen haben es als erste bemerkt: Mit den neuen Bussteigen am neuen Busbahnhof in Buer stimmt etwas nicht. „Wenn zwei Busse hintereinander an der Haltebucht stehen, kann der hintere Bus nicht oder nur unter großen Anstrengungen am vorderen Bus vorbeifahren“, hat auch Anne Schürmann (FDP) von zahlreichen Bürgern erfahren.
Darauf stellte sie in der Bezirksvertretung Nord in der öffentlichen Sitzung im März eine Anfrage an die Verwaltung. Anne Schürmann wollte wissen, ob die Bürger diese Fehlplanungen richtig beobachtet haben.
Gestörter Betriebsablauf
Die Antwort erhielt die FDP-Frau am Donnerstag – allerdings im nicht öffentlichen Teil der Sitzung der Bezirksvertretung Nord. „Die Situation ist der Verwaltung bekannt“, heißt es in der Vorlage, die vom Referat Verkehr erstellt wurde und der WAZ vorliegt.
Es habe sich herausgestellt, „dass es an diversen Stellen zu Schwierigkeiten in der Einfahrt bzw. bei der Ausfahrt der einzelnen Buspositionen kommt und somit ein teilweise gestörter Betriebsablauf erkennbar ist“. Einige Bussteige sollen demnach nicht die ursprünglich geplante Länge von 18,50 Meter aufweisen. Außerdem hat die Verwaltung festgestellt, dass auf der Nordseite Busse nicht aus ihren Haltespositionen herausfahren können ohne das Begrenzungsbord zum Park hin zu überfahren.
Probleme mit Gelenkbussen
„Große Probleme haben wir vor allem mit den Gelenkbussen der Linien SB91 und 249“, erläutert Norbert Konegen, Sprecher der Vestischen. Durch diese Beengtheit könnten die Busfahrer zudem die Bussteige nicht positionsgenau anfahren.
Das habe zur Folge, dass die Busse, nicht wie ursprünglich geplant, mit der Einstiegstür am sogenannten forderen „Aufmerksamkeitsfeld“ parken. Die Bodenindikatoren sollen blinden und stark sehbehinderten Menschen helfen, den Buseinstieg leichter zu finden.
Stadt verhandelt mit Planungsbüro
Verantwortlich für diesen Planungsfehler sei das beauftragte Ingenieurbüro, „so dass die Übernahme der aus dem Schaden zusätzlich anfallenden Kosten durch dieses zu tragen ist“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Zurzeit laufen die Verhandlungen mit der Firma. Ob es durch diesen Planungsfehler zu Verzögerungen beim Bau kommen wird, hofft die Stadt nicht. „Das ist zwar sportlich – aber wir gehen davon aus, dass wir unser anvisiertes Ziel, Ende August fertig zu sein, schaffen“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer.