Gelsenkirchen-Erle. . Für „Erle vereint“ entlang der Cranger Straße waren die damit verbundenen Sicherheitsauflagen am Ende offenbar zu hoch.
Zu Beginn des Jahres war entlang der Cranger Straße noch große Vorfreude zu spüren. Doch inzwischen macht sich Enttäuschung in Erle breit. Der für den 6. Mai geplante verkaufsoffene Sonntag ist abgesagt worden. Der Grund: Die inzwischen konkretisierten Sicherheitsauflagen sind von der Werbegemeinschaft Erle als Veranstalter offenbar nicht zu stemmen.
Die Vorbereitungen waren schon weit gediehen, als im Januar die Details für den verkaufsoffenen Sonntag bekannt wurden. Unter dem Motto „Erle vereint“ sollte allen Vereinen, Verbänden und Gruppen die Gelegenheit gegeben werden, sich mit ihren Darbietungen auf der Cranger Straße zu präsentieren. Die direkte Beziehung von an einem Sonntag geöffneten Geschäften und den Vereinsdarbietungen war für die Stadt Anlass genug, den Veranstaltern grünes Licht für ihr Vorhaben zu signalisieren. Ein Jahr zuvor hatte die Verwaltung das Ansinnen der Kaufleute abgelehnt, weil sie die räumliche Nähe zwischen dem Angebot des Einzelhandels entlang der Cranger Straße und den begleitenden Aktivitäten auf der Sportanlage an der Oststraße nicht erkennen konnte.
Cranger Straße sollte für den Verkehr gesperrt werden
„Wir wollten dem Einzelhandel unter die Flügel greifen und zeigen, dass die Cranger Straße nach wie vor eine Einkaufsstraße ist. Aber am Ende konnten die Auflagen finanziell und logistisch nicht erfüllt werden“, erläutert Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl (SPD), der selbst mit den Vorbereitungen des verkaufsoffenen Sonntags befasst war und sich bei der Stadt und der Bogestra dafür eingesetzt hatte, dass am 6. Mai der Erler Teil der Cranger Straße für den Auto- und Straßenbahnverkehr gesperrt werden sollte.
Zu den Sicherheitsauflagen einer Großveranstaltung auf einer Hauptverkehrsstraße gehören inzwischen auch Vorkehrungen zum Schutz vor terroristischen Angriffen. Dazu zählt das Aufstellen von großen Wasserbehältern, Sperrbaken und Verkehrsschildern, nicht zuletzt auch der Einsatz von Sicherheitspersonal vor und während der Veranstaltung. Macht zusammen eine Summe von rund 15 000 Euro aus, die verständlicherweise die Möglichkeiten einer Werbegemeinschaft übersteigen. Heidl: „Dass am Ende die Kosten auf diese Summe angewachsen sind, ist bedauerlich.“
Auf der Suche nach einer Alternative
Ob es unter diesen Voraussetzungen noch eine Alternative zu „Erle vereint“ geben könnte, ist noch nicht klar. Heidl: „Wir müssen gucken, was man machen kann, wenn sich die rechtliche Lage ändern sollte.“
Wie die Werbegemeinschaft Erle die Absage des verkaufsoffenen Sonntags beurteilt, ist nicht bekannt. Ihr Vorsitzender Christian Zipper war für die WAZ nicht zu sprechen.