Gelsenkirchen-Erle. . An der Ludwig-Erhard-Straße wird ein dreigeschossiges Gebäude gebaut, unter dessen Dach medizinische Dienstleister zu finden sind.

Der erste Spatenstich, die Grundsteinlegung, das Richtfest und am Ende dann die feierliche Eröffnung: So sieht normalerweise die Zeitenfolge auf dem Bau aus. In Bremen, so scheint’s, kennt man andere Traditionen. Um die gerade begonnenen Bauarbeiten für ein weiteres Gesundheitszentrum zu feiern, hatte die in der Hansestadt ansässige Janßen Grundstücksgesellschaft (JGG) als Bauherr und Projektentwickler zu einem „Sohlenfest“ geladen – nicht tief unter Tage, wie man im Ruhrgebiet vermuten könnte, sondern am Fuße des Goldbergs.

An der Ludwig-Erhard-Straße im Büropark Schloss Berge sind die Fundamentarbeiten abgeschlossen, so dass im Laufe des Jahres auf rund 4300 Quadratmetern die wohl größte Dialyseeinrichtung im nördlichen Ruhrgebiet entstehen kann.

Bremer Engagement in Gelsenkirchen

Die Achse Bremen – Gelsenkirchen besteht schon seit langem. Bernd C. W. Müller, der als Architekt die verschiedenen JGG-Projekte betreut, zählte mit Freude die Stationen seines hiesigen Engagements auf: „Die Roller-Verwaltung, die Einrichtung von Schloss Berge.“ Und nicht zuletzt das neue Gesundheitszentrum am Bergmannsheil, wo die JGG ein Haus für die Beatmung und Intensivpflege von Schlaganfall- und Wachkoma-Patienten errichtete, das Ende vergangenen Jahres in Betrieb gegangen ist.

Und auch JGG-Geschäftsführer Harald Janßen weiß, dass Gelsenkirchen nicht nur mit der Gesundheitswirtschaft in Verbindung gebracht wird. Gelegentlich tritt er gegen Torwart- und Werder-Legende Dieter Burdenski an („Er kann’s, ich übe noch!“), dessen verstorbener Bruder Jochen Leiter der städtischen Liegenschaftsverwaltung und Schalke-Aufsichtsrat war.

100 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze

Erdgeschoss und erstes Obergeschoss sind für den Hauptmieter Fresenius reserviert, der über eine Tochtergesellschaft das Dialysezentrum betreiben wird. Das zweite Obergeschoss steht Arztpraxen, Reha- und Therapieeinrichtungen zur Verfügung. Macht zusammen rund 100 zusätzliche sozialversicherungspflichtige und insgesamt rund 900 Arbeitsplätze an der Ludwig-Erhard-Straße aus.

Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Damit ist der Büropark Schloss Berge fast vollständig vermarktet.“ Sprach’s und wünschte noch ein Glückauf, bevor ihm und den Gästen Grünkohl mit Pinkel serviert wurde. Bremer Tradition eben.