Gelsenkirchen-Erle. . Filiale an der Cranger Straße 257 wird Anfang März geschlossen. Dienste der Post AG sind in Zukunft an der Cranger Straße 316 erhältlich.
Gerüchte, dass es mit dem Post-Standort an der Cranger Straße 257 mitten in Erle nicht zum Besten bestellt ist, machen schon seit geraumer Zeit die Runde. Seit gestern ist es gewiss: Die Postbank gibt Anfang März ihre Erler Filiale ersatzlos auf.
Für Dienste der Deutschen Post AG, die bislang noch von der Postbank angeboten werden, müssen sich Kunden ab dem 2. März dann zur Cranger Straße 316 bemühen, wo sich eine sogenannte Partnerfiliale der Post befindet. Dort können Briefmarken erworben und Pakete aufgegeben, aber keine Bankgeschäfte erledigt werden.
An der Königswiese oder Breddestraße
Per Aushang, Handzettel und persönlichem Anschreiben will die Postbank ihre Kunden über die bevorstehenden Veränderungen informieren. Sie empfiehlt für beratungsintensivere Themen wie Baufinanzierung, Altersvorsorge und Privatkredite, die Postbank-Filiale an der Königswiese im buerschen Zentrum aufzusuchen. In einer Mitteilung der Postbank heißt es weiter: „Die nächste Möglichkeit zur kostenfreien Bargeldversorgung finden Kunden an der Breddestraße 7“ – also ebenfalls in Buer.
Postbank-Sprecher Ralf Palm verweist auf die Wirtschaftlichkeit des Filialnetzes, die regelmäßig überprüft werde. Im Zuge von Bankgeschäften, die vermehrt über das Internet abgewickelt werden, und von Packstationen, an denen Pakete rund um die Uhr abgeholt werden können, habe sich die Kundenfrequenz in Erle rückläufig entwickelt. In welchem Maße, wollte Palm nicht näher erläutern.
Schon 2016 Personalengpässe
Bereits Ende 2016 hatte es Ärger gegeben, weil Kunden an der Cranger Straße 257 unverhofft vor verschlossenen Türen standen. Personalengpässe hatten dazu geführt, dass Öffnungszeiten nur eingeschränkt gewährleistet werden konnten. Vor dem Hintergrund, dass die Post den Standort Erle bereits 2008 aufgeben wollte, hatte Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl (SPD) in einem Schreiben an die Post AG seine Verärgerung zum Ausdruck gebracht. Post, Bürgercenter und Bezirksverwaltungsstelle bildeten an dieser Stelle der Cranger Straße ein kleines Verwaltungszentrum und damit „einen nicht unwesentlichen Faktor der Daseinsfürsorge, insbesondere für den wachsenden Anteil älterer und/oder behinderter Menschen“.
Nach Heidls Beobachtung sei die Postbank-Filiale in Erle immer gut frequentiert und mit Mitarbeitern besetzt gewesen, „die sich auskannten in ihrem Metier“. Zahlreiche Senioren aus dem Haunerfeld hätten dem Standort Erle den Vorzug gegeben, weil für sie das Erler Zentrum leichter zu erreichen sei als die buersche Innenstadt. Dass sich die Postbank aus Erle zurückzieht, bedauert er ausdrücklich.