Gelsenkirchen-Buer. . Nach einjähriger Arbeit zeigt das „Integrierte Entwicklungskonzept“ zeigt Perspektiven für die buersche Innenstadt auf.
Man stelle sich vor: Der Durchgangsverkehr wird großräumig über die Vom-Stein-Straße, den Ost- und den Nordring um Buer geführt, der Rathausplatz bekommt als wiederentdecktes Forum ein erkennbares Gesicht, die De-la-Chevallerie-Straße lädt zum Bummeln über einen Boulevard ein, von der Markthalle über den Marktplatz bis in den Robinienhof hinein erfährt die Parallele zur Hochstraße eine Stärkung und die Hagenstraße macht als Gastronomiemeile von sich reden. Diese und zahlreiche andere Ideen enthält das „Integrierte Entwicklungskonzept Zentrum Buer“ (IEK), das nach gut einjähriger Erarbeitungszeit und Diskussion jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Wie groß das Interesse an der Zukunft der buerschen Innenstadt ist, war in der Gesamtschule Buer-Mitte für jeden zu erkennen: In der Aula war fast jeder Platz besetzt, als das Dortmunder Planungsbüro Schulten Stadt- und Raumentwicklung (SSR) von den Ergebnissen zahlreicher Gespräche, Aktionen und Befragungen berichtete. Wie Buer tickt, bekam Bürochef Marc Lucas Schulten dabei schnell vermittelt: „Buer ist etwas ganz anderes als Gelsenkirchen, das war schon bei der Auftaktveranstaltung in der Schauburg zu spüren.“ Und auch das nahm er als Erkenntnis mit: „In Buer gibt es eine sehr starke Verbundenheit von potenten Immobilienbesitzern, die vor Ort wohnen. Anderswo hat man auf diese Personengruppe kaum Zugriff.“ Sie sind jetzt dazu aufgerufen, zusammen mit der Stadt zu überlegen, welche Ideen auch in die Tat umgesetzt werden können.
Vier Handlungsfelder
Das Planungsbüro arbeitete vier Themenbereiche heraus: Das „Erlebnis Buer kultivieren“ durch eine Stärkung des Einzelhandels und die Weiterentwicklung von Gastronomie, Kultur und Wohnen; „öffentliche Räume qualitätsvoll gestalten“ durch die Umwandlung von zentralen Orten und Achsen zu Plätzen der Begegnung; „Verbindungen schaffen“ einerseits durch die Vernetzung der Mobilitätsangebote und andererseits durch einen erweiterten Blick auf das Zentrum auch in Richtung Rathaus, Schulen und Sankt-Marien-Hospital; und nicht zuletzt: „Buer gemeinsam entwickeln“ durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit verschiedener Akteure.
Schon in seiner Begrüßung machte Oberbürgermeister Frank Baranowski deutlich, dass das IEK eine langfristige Perspektive aufzeige: „Das ist kein Sprint, das wird ein Langstreckenlauf.“ Zu den Einzelmaßnahmen, die kurzfristig umzusetzen seien, nannte er die Berufung eines City-Managers, wenn man so will eines Kümmerers, der – nach Gelsenkirchener Vorbild – die buersche Innenstadt im Blick hat, als Ansprechpartner fungiert, Kontakte vermittelt. Wenn der Haushalt bewilligt werde, stehe der Ausschreibung dieser Stelle nichts mehr im Weg, so der OB.
Konstruktive Gespräche über die Markthalle
Auch wenn nichts Konkretes angedeutet oder gar verraten wurde, so fiel mehrfach das Stichwort „Markthalle“. Sowohl Oberbürgermeister als auch Stadtbaurat Martin Harter zeigten sich „durchaus optimistisch“, dass sich eine Lösung für diese leerstehende Immobilie anbahne. Die Gespräche mit Eigentümer Thomas Bernau verliefen „konstruktiv“.