Gelsenkirchen-Buer. In der Schauburg fand das Auftaktforum für das Entwicklungskonzept Buer statt. Bürger sind zum Mitmachen eingeladen.
- Wie ist es bestellt um Buer und die zukünftige Entwicklung der Innenstadt?
- Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Auftaktforums in der Schauburg
- Dort konnten sich Bürger am Integrierten Entwicklungskonzept direkt beteiligen
Visionen für Buer: Das Integrierte Entwicklungskonzept für die Innenstadt soll konkrete Ideen, vielleicht auch unkonventionelle Vorstellungen für die Zukunft des nördlichen Zentrums in einer Art „Regiebuch“ festschreiben. Beim Auftaktforum in der Schauburg waren Podiumsteilnehmer aufgefordert, eine mittelfristige Prognose abzugeben.
So formulierte Wirtschaftsförderungsdezernent Christopher Schmitt diese Schlagzeile: „Geht doch: Buer, die übersichtliche Shoppingalternative zu Münster“. Für Siegbert Panteleit, umtriebiger Experte für Standortentwicklung, reichte der Vergleich mit der Region nicht aus. Er sieht in Buer gar „die europäische Vorzeigestadt“.
Schwerpunkte mit eindeutiger Botschoft
Bereits vor Beginn der Veranstaltung im großen Saal der Schauburg hatte das Publikum im Foyer ganz pragmatisch „Schwerpunkte“ auf eine Stellwand geklebt: Dabei lag das Themenfeld „Handel, Gastronomie, Kultur“ ganz weit vorn, gefolgt von „Wohnen, arbeiten, leben“. Eher verhalten fiel das Interesse für „Plätze/Freiräume“ und für die „Mobilität“ aus. Konkret dagegen waren Kritik und Forderungen, die die Zuhörer nach der Podiumsdiskussion auf bunten Zettel notierten:
Sie wünschten sich „Parkplätze!!“, nicht noch mehr Seniorenwohnungen, Ein-Euro-Läden und Backshops, dafür lieber einen Textil-Einzelhandel im mittleren Preissegment, kleine Läden mit vielfältigem Angebot, eine bessere Anbindung der Hochschule an die Innenstadt und die Möglichkeit, draußen Tango tanzen zu können. Und immer wieder die Markthalle: Sie solle wiederbelebt oder doch zumindest temporär geöffnet werden.
Planungsbüro sammelt und sortiert die Ideen
„Man will keine vernachlässigten Immobilien sehen“, spielte Oberbürgermeister Frank Baranowski auf bestimmte Gebäude in der buerschen Innenstadt an, deren Zustand oder minderwertige Nutzung immer wieder in der Kritik stehen. Und er fragte: „Was für eine Innenstadt wollen wir haben? Und was sind wir bereit, dafür zu tun?“ Das Integrierte Entwicklungskonzept soll im Laufe eines guten Jahres alle Akteure zusammenbringen und deren Vorstellungen und Ideen sortieren.
Das wird die Aufgabe von Marc Lucas Schulten und dessen Dortmunder Büro für Stadt- und Raumentwicklung sein. Dass Buer sich mit dem Marktplatz, der Domplatte, der Kulturmeile, dem Goldbergplatz und dem neuen Busbahnhof positiv entwickelt habe, sei dem Leitplan zu verdanken, der 2001 fest- und jetzt mit dem Entwicklungskonzept fortgeschrieben werde, betonten Stadtbaurat Martin Harter und Stadtplaner Clemens Arens.
Juwelier Weber plant Vergrößerung seines Geschäftes
Engagement für die Stadt funktioniert nur über persönliche Identifikation mit dem Standort. Dafür steht Alfred Weber. Er kündigte an, für eine deutliche Millionen-Investition sein Juweliergeschäft um 500 Quadratmeter erweitern zu wollen. Sein Wunsch: Dass der Robinienhof aufgewertet wird.