Gelsenkirchen-Buer/Westerholt. . Gertrudis-Hospital kümmert sich Menschen, die an einer unheilbaren und weit fortgeschrittenen Krankheit leiden.

Als die Palliativstation am Westerholter Gertrudis-Hospital vor zehn Jahren ihre Pforten öffnete, war sie eine der ersten in der Region. Dort behandelt man Menschen, die an einer unheilbaren und weit fortgeschrittenen Krankheit leiden. Dafür stehen fünf Plätze in zwei Doppel- und einem Einzelzimmer zur Verfügung.

An die Anfänge kann sich Dr. Anette Borchert, Chefärztin der Geriatrie im Westerholter Krankenhaus und Leiterin der Palliativstation, noch gut erinnern: „Die Palliativmedizin steckte damals noch in den Kinderschuhen. Und nur die wenigsten konnten mit dem Begriff etwas anfangen. Das ist erfreulicherweise heute anders. Inzwischen gibt es in unserer Region ein gut funktionierendes Netzwerk aus Krankenhausärzten, niedergelassenen Medizinern, Pflegediensten und ambulanten Hospizdiensten, um die Patienten sowohl daheim als auch im Krankenhaus lückenlos zu betreuen.“

Eine genaue Krankheitsanalyse

Wenn die Patienten auf die Palliativstation kommen, erfolgt zunächst eine genaue Krankheitsanalyse. Unter welchen Symptomen leiden sie? Das können zum Beispiel starke Schmerzen, Luftnot, beständiges Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, eine chronische Verstopfung oder nicht heilende Wunden sein. „Unser Ziel besteht darin, die Symptome der Patienten so in den Griff zu bekommen und zu lindern, dass die Lebensqualität verbessert wird und wir die Menschen möglichst wieder in ihre vertraute Umgebung entlassen können. Wir müssen aber auch bereit und in der Lage sein, auf die psychosozialen Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Denn unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen haben Ängste und Fragen, die um Leid und Trauer, Sterben und Abschiednehmen kreisen“, erläutert Dr. Anette Borchert, die selbst ausgebildete Palliativmedizinerin ist.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe steht ein großes interdisziplinäres Team zur Verfügung: Mediziner, speziell ausgebildete Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und viele ehrenamtlich tätige Menschen arbeiten Hand in Hand.

Wünsche und Bedürfnisse der Patienten

Einen festen Tagesablauf gibt es auf der Palliativstation nicht. Das unterscheidet sie von einer Normalstation. Denn hier geht es einzig und allein um die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten. Wer morgens zum Beispiel nicht geweckt werden will, der kann in Ruhe ausschlafen. Und selbstverständlich können auch die Angehörigen Tag und Nacht an der Seite der Familienmitglieder bleiben.

Den runden Geburtstag feiert die Palliativstation am Samstag, 18. November, in St. Michael an der Valentinstraße in Hassel mit Basar (15 Uhr) und Benefiz-Konzert und am Montag, 20. November, von 14 bis 17 Uhr im Gertrudis-Hospital an der Kuhstraße mit einem „Tag der offenen Tür“.