Buer-Bülse. . Bürger verließen verärgert die Versammlung, weil Informationen über den erhofften Baubeginn nicht gegeben werden konnten.

  • In diesen Wochen wollte die Bahn mit dem Bau von Lärmschutz beginnen
  • Doch in Bülse und Buer tut sich an den Bahngleisen nichts
  • Der Bahn fehlt noch die Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt

Die Sorge von Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann (SPD), dass die Einwohnerversammlung bis zum Anstoß des Champion-League-Spiels dauern könnte, sollte sich am Mittwochabend nicht bestätigen. Im Gegenteil: Noch während seiner Begrüßung mussten Bürger aus Bülse enttäuscht feststellen, dass sie vergeblich in die Bülseschule gekommen waren, um etwas über den aktuellen Stand der geplanten Lärmsanierung an den viel befahrenen Bahngleisen in der unmittelbaren Nachbarschaft zu erfahren.

„Der ursprünglich für Oktober/November vorgesehene Termin für den Beginn der Bauarbeiten ist nicht mehr zu halten“, musste Jörg Konietzka vom städtischen Referat Verkehr mitteilen. Das Eisenbahn-Bundesamt habe diese bereits Ende September 2015 vorgestellten Pläne noch nicht genehmigt, wohl deshalb war ein Mitarbeiter der Bahn AG dieser Versammlung auch ferngeblieben. Spätestens da machte sich ein Großteil der verärgerten Zuhörer auf den Heimweg.

Auf einer Länge von 3,5 Kilometern

Wenn die Genehmigung vorliege und Absprachen über notwendige Streckensperrungen getroffen seien, werde man wieder zu einer Informationsveranstaltung einladen. So konnten die verbliebenen Gäste nur mutmaßen, was demnächst entlang der Hamm-Osterfelder-Bahnstrecke geschehen werde. Während anderswo, zum Beispiel in Bottrop, Lärmschutzmaßnahmen bereits abgeschlossen sind, warten Anlieger der Krefelder Straße, Buschgrundstraße, Zweckeler Straße, Barntruper und Lemgoer Straße immer noch auf den Startschuss.

Auf einer Länge von etwa 3,5 Kilometern zwischen der Gladbecker Stadtgrenze und dem Haltepunkt Buer-Nord sollen etwa drei Meter hohe auf Betonsockeln montierte Lärmschutzwände errichtet werden. Knapp 600 Wohneinheiten könnten von diesem Lärmschutz profitieren, hatte die Bahn damals berechnet, für knapp 70 Häuser komme zusätzlicher Passivschutz in Form von mehrfach verglasten Fenstern und Schalldämmlüftern infrage. Allerdings werde die Schutzwand auch Lücken aufweisen, zum Beispiel am Bahnübergang Bülsestraße und in Nachbarschaft zu Gewerbegebieten, hatte die Bahn 2015 angekündigt.

Bauprojekt auf der Jägerwiese

Im Ärger über die irreführende Einladung zu dieser Bürgerversammlung gingen die Ausführungen von Projektentwickler Christoph Jäger fast unter. Er konnte davon berichten, dass auf der Jägerwiese der Bau von insgesamt 44 Wohneinheiten in Form von Einfamilien- und Reihenhäusern begonnen habe. Ein Teil der Häuser werde schon gerichtet, für einen anderen Teil sei die Bodenplatte bereits vorhanden. Jäger: „In zwei Jahren sind wir mit diesem Vorhaben durch.“

Das Bauprojekt sei für junge Familien interessant. Damit werde der Wohnstandort Bülse und die Zukunft der Bülseschule gestärkt, so Christoph Jäger.