Gelsenkirchen-Resse. . Um Ängste zu nehmen und zu informieren, bot das Emmaus-Hospiz in Resse jetzt einen Tag der offenen Tür an. Mit Erfolg: Das Interesse war groß.

„Wir sind kein Sterbehaus. Wir sind ein Lebenshaus“, so Jörg Hölser von der Pflegedienstleitung des Emmaus-Hospizes in Resse. Anlässlich des Welthospiztags wollte die Einrichtung das Thema „enttabuisieren“ und lud deshalb zu einem Tag der offenen Tür ein.

Mit Erfolg. Ob Interessierte, Betroffene oder Angehörige – viele wollten sich einen Einblick verschaffen. So wie Renate Treiling (62). Sie zeigte sich begeistert von der Warmherzigkeit im Hospiz und kann sich gut vorstellen, dort ein Ehrenamt zu übernehmen. „Es wäre falsch zu sagen, ich hätte keine Angst vor dieser Aufgabe, aber es ist hier einfach wunderbar. Nichts ist dunkel, alles ist leuchtend.“ Karin Vogel-Otto ist bereits ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hauses. Sie bietet Führungen an, um Ängste abzubauen. „Die gute Atmosphäre in die Welt zu tragen, ist mein Antrieb. Es wird gelebt und gelacht im Hospiz und das möchte ich den Menschen zeigen.“

Führungen der Mitarbeiter waren sehr gefragt

Die Führungen der Mitarbeiter waren sehr gefragt. Sie begleiteten je etwa zehn Personen durch die verschiedenen Räume und stellten die Arbeit der Schwestern und Ehrenamtlichen vor. Zwischendurch konnten Fragen gestellt und Unklarheiten beseitigt werden. Zusammen besichtigte man unter anderem das Wohlfühlbad zur Aromatherapie, den Raum der Stille zum Zurückziehen, das gemeinsame Wohnzimmer und ein gerade leerstehendes Zimmer, in dem sonst ein schwerkranker Gast untergebracht ist.

Spätestens nach dem Rundgang wussten alle, was Hölser mit seiner These meinte. Viele Besucher waren überrascht von der freundlichen, trotz allem lebensbejahenden Atmosphäre der Einrichtung. Der Pflegedienstleiter und sein Team hatten es geschafft, Barrieren abzubauen.