Gelsenkirchen-Buer. . Glauben anbieten, nicht aufdrängen will die neue Gemeindereferentin von St. Urbanus, Michaela Cornelius (50) aus Bochum.

Gemeindereferentin? Eine große Wundertüte war dieser Beruf für Michaela Cornelius, als der Pastor ihrer Wattenscheider Heimatgemeinde ihr diese Empfehlung einst gab und sie sie befolgte. „Ich fühlte mich wohl in der Kirche, arbeitete gerne mit Menschen und sprach mit ihnen über den Glauben“, erinnert sie sich. 26 Jahre später ist sie längst in ihrem „Traumjob“ angekommen – der sie nun nach Buer in die St.-Urbanus-Gemeinde geführt hat. Die 50-Jährige ist Nachfolgerin von Schwester Carmen Reifenscheid.

Wie die in den Ruhestand gegangene Ordensschwester ist die Bochumerin verantwortlich für die Erstkommunion-Vorbereitung – Katechese in den Familienmessen inklusive; sie will auch den Kontakt mit den umliegenden Grundschulen und dem Urbanus-Kindergarten fortsetzen und führt Beerdigungen durch.

Sie arbeitete mit Propst Pottbäcker in Essen zusammen

Ob sie da nicht manchmal irritierte Blicke erntet als Frau ohne Ordensgewand? Michaela Cornelius schüttelt den Kopf. „Nein, es ist eher das Gegenteil der Fall: Ich werde nicht so sehr mit der Amtskirche identifziert. Das erleichtert Gespräche mit Menschen, die dieser kritisch gegenüberstehen.“ Schließlich beerdigte sie auch schon in der St.-Josef-Gemeinde in Essen-Steele-Horst, wo sie drei Jahre lang mit dem heutigen #Propst Markus Pottbäcker zusammenarbeitete. Zuvor war sie in Bochum, Essen-Bergeborbeck und -Bergerhausen eingesetzt.

„Anderen die Bedeutung des Glaubens nicht nur für die Sonntagsmesse, sondern im Alltag zu vermitteln, ist eine tolle Chance“, freut sie sich auf Gespräche mit Kindern und Erwachsenen. Der „Hoppla-hier-bin-ich-Typ“ sei sie allerdings nicht. „Ich warte lieber, dass etwa Vereine und Verbände mich einladen. Aufdrängen mag ich mich nicht.“

So sehr die 50-Jährige für ihre Aufgabe auch brennt: Wohnen bleiben will die Klassik-Liebhaberin und Leseratte in Bochum. „Ich bin mir aber sicher, dass das die Gläubigen nicht spüren werden“, betont sie.