Buer/Hassel. . Um den zukünftigen Stadtteilpark Hassel zu gestalten, müssen Bauschutt abtransportiert und Erdaushub per Lkw herangeschafft werden.
- Im Minutentakt, so scheint es, schaffen Lkw Bodenaushub nach Hassel
- Auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei entsteht der Stadtteilpark
- Die erste Aussichtshalde ist bereits fertig, an der zweiten wird noch gearbeitet
„Von Grund auf schnell. Ohne Umwege.“: Mit diesem Versprechen sind die Muldenkipper über Vinckestraße, Vom-Stein-Straße, Ostring und Marler Straße gefühlt im Minutentakt unterwegs, um Bodenaushub auf das Gelände der ehemaligen Kokerei Hassel zu bringen.
Während die Anlieger dieser Straßen mit Argwohn die zusätzliche Verkehrsbelastung durch schwere Lkw verfolgen, freuen sich die Anlieger der Bergbaubrache, dass vor ihrer Haustür eine große Grünfläche heranwächst, die sich im Grunde zwischen der Polsumer Straße im Westen und der Marler Straße im Osten erstreckt. „Wir sind noch nicht fertig“, stellt Frank Schwarz, Sprecher der RAG Montan Immobilien, fest. Aber schon ein gutes Stück weiter.
Dicke Folie dichtet Halden ab
„Zur Zeit wird das zweite Umlagerungsbauwerk abgedichtet“, beschreibt Frank Schwarz den Zwischenstand der Arbeiten. Die erste Halde, unter der belastete Böden zusammengefasst wurden, ist bereits entstanden. Jetzt laufen die Abdichtungsarbeiten für den zweiten, 13 Meter hohen „Olymp“.
Dort werden Bahnen aus besonders starker Deponiefolie so miteinander verschweißt, dass kein Regenwasser eindringen und Giftstoffe ausschwemmen kann. Insgesamt machen die Kunststoffdichtungsbahnen für beide Halden eine Fläche von knapp 18 000 Quadratmetern aus. Auf die Folie wird Mutterboden aufgetragen, die Grundlage für die noch ausstehende Begrünung der beiden Halden. Je nach Witterung wird dieser Teil der Arbeiten noch ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.
Erdaushub aus Emscherumbau
„Weitere Bodenmassen werden noch für die Parkflächen und den Biomassepark benötigt“, erläutert Frank Schwarz weiter. Deshalb seien Lkw wohl noch bis Mitte/Ende 2019 mit Fahrtziel Hassel unterwegs. Ihre Ladung stammt zum größten Teil aus dem Umbau des Emschersystems. Überall dort, wo die Emschergenossenschaft Pumpwerke baut und die Rohre für den unterirdischen, zentralen Abwasserkanal verlegt, fällt Bodensaushub an, der für die Ausgestaltung des Stadtteilparks verwendet wird.
Dass diese Mengen mit dem Lkw und nicht mit der Bahn herangeschafft werden, obwohl in unmittelbarer Nachbarschaft eine Bahnlinie verläuft, hat für Schwarz eine ganz einfache Erklärung: „Auf dem ehemaligen Kokereigelände gibt es keine Gleise mehr.“ Doch es sind nicht nur Böden, die herantransportiert werden müssen. Zuvor mussten auf dem Gelände belastetete Materialien zum Standort der beiden Halden geschafft und Unmengen Beton und Mauerwerk abgebrochen und 45 000 Kubikmeter Bauschutt zum Abtransport verladen werden.
8000 Quadratmeter großer See
Frank Schwarz richtet den Blick auf eine weitere Besonderheit des zukünftigen Stadtteilparks Hassel: „Mit der Gestaltung des Sees werden wir noch in diesem Jahr fertig.“ In 2018 folgen dann noch die Arbeiten zum Pflanzen von Büschen, Sträuchern und Bäumen, nicht zu vergessen das anschließende Fluten der bis zu vier Meter tiefen Senke. Auf diese Weise wird eine etwa 8000 Quadratmeter große Wasserfläche entstehen. Das Baden im künstlich angelegten See wird nicht erlaubt sein, aber auf den Grünflächen in der Sonne zu liegen und die Natur zu genießen, ist dann ausdrücklich erlaubt.
„Alles läuft nach Plan“, versichert RAG-Montan-Sprecher Frank Schwarz. Spätestens ab 2020 wird der Stadtteilpark Hassel dann komplett der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.