Gelsenkirchen- Buer. . Das legendäre „Lokal ohne Namen“ an der Hagenstraße in Buer ist seit dem Frühsommer geschlossen. Anfang September wird es als Bar wieder eröffnet.
- Schon lange wurde in Buer gemunkelt: Das „Fuck“ in Buer ist geschlossen
- Doch jetzt steht das legendäre „Lokal ohne Namen“ vor der Wiedereröffnung
- Wirt Christoph Klug will daraus eine Bar für ein breites Publikum machen
Wer zählt die selbst gedrehten Zigaretten, die einst im „Lokal ohne Namen“ angezündet wurden, wie dick ist die Nikotin-Schicht, die sich auf Wände, Tische und Polster gelegt hat? Ende Juni wurde in der legendären Kneipe an der Hagenstraße in Buer nach 46 Jahren zum letzten Mal ein Bier gezapft. In einer Woche wird das „LoN“ als Bar wieder eröffnet.
„Es lief nicht mehr so rund“, musste Wirt Christoph „Kiki“ Klug feststellen, der das auch als „Fuck“ bekannte Lokal im Februar 2006 übernommen hatte. Aus der Gaststätte für jedermann, für Junge und Junggebliebene, gegründet 1971 von Vincenc Els und Uli Lüke, war im Laufe der Jahre immer mehr ein Treffpunkt für Schüler und Studenten geworden. „Mit Mitarbeitern und mit der Familie haben wir zusammengesessen und uns gefragt: Was fehlt in Buer?“, erzählt Klug von der Entwicklung eines neuen Konzeptes für das „Fuck“.
Cocktails, Longdrinks, aber auch Bier, Rum und Gin
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: eine klassische Bar. Sie wird am Samstag, 2. September, eröffnet mit einem breiten Angebot an Cocktails und Longdrinks, zudem gibt es zehn Biersorten, Rum, Gin, Wein und kleine Snacks wie Panini und Antipasti. Verabschieden müssen sich die Gäste von der einst dunklen Atmosphäre und den schweren Vorhängen an den Fenstern. Alles soll heller werden, mehr Licht den Gastraum fluten. Überfällig war auch das: „Die Toiletten wurden generalüberholt und komplett saniert“, erklärt Klug.
Doch ein bisschen „Fuck“ bleibt auch weiterhin bestehen, wie zum Beispiel die aus alten Kirchenbänken gezimmerte Theke und die beiden Bühnen. „Es wird wieder viel Live-Musik geben“, verspricht Klug. Auf der rechten Seite gibt es Platz für Bands, die linke Seite ist reserviert für Solo-Künstler. Immer am ersten Donnerstag im Monat ist dann Zeit für eine Musiksession. Am Veranstaltungsprogramm wird noch gearbeitet, Meldungen von Künstlern nimmt Christoph Klug gern entgegen.
Das Kamel kehrt in die Mitte des Lokals zurück
Die Fassade hat einen neuen Anstrich bekommen. Damit ist auch das von unbekannter Hand angebrachte „Fuck“-Graffito verschwunden, das dem „LoN“ seinen Alias-Namen gab.
Zurück kommt aber das geschnitzte Kamel. „Irgendwer hat’s in den Keller geräumt“, gesteht Klug. Es wird in der Mitte der neuen Bar einen Ehrenplatz erhalten und seine alte Aufgabe wieder übernehmen: „Die Leute beobachten“, so Klug.