Gelsenkirchen-Buer. Die neue Adresse des Help-Ladens, von der Apostelkirche ins Michaelshaus umgezogen, hat sich bei geflüchteten Menschen bereits herumgesprochen.

  • Der Help-Laden in Buer kümmert sich um Flüchtlinge und sammelt Spenden
  • Für diese ehrenamtliche Hilfe ist der Raum in der Apostelkirche zu klein geworden
  • Die ökumenische Einrichtung hat eine neue Adresse: das Michaelshaus an der Hochstraße

Umschreiben wir es einmal so: Im Help-Laden in der evangelischen Apostelkirche an der Horster Straße ging es äußerst konzentriert zu. „Wenn dort mehr als zwei Personen Hilfe suchten, haben wir die Gespräche draußen fortgesetzt. Aber das ging ja nur bei gutem Wetter“, berichtet Ulrike Tullney von den eingeschränkten Möglichkeiten. Die ökumenische Flüchtlingshilfe hat seit wenigen Tagen eine neue Adresse. Sie befindet sich jetzt im Michaelshaus, wo es ausreichend Platz gibt.

Ein auf die Schnelle aufgeklebter Hinweis mit den Öffnungszeiten und ein paar zufällige Gespräche mit Flüchtlingen auf der Hochstraße haben dafür gesorgt, dass sich der neue Standort bereits herumgesprochen hat. Ulrike Tullney, ihr Mann Max und Norbert Paas sind die drei Ehrenamtlichen kommen kaum zum Luftholen, so sehr ist ihre Unterstützung an diesem Vormittag gefragt.

Verständigung klappt inzwischen

Ein vorschnell unterschriebener Mobilfunkvertrag, eine Kreditkarte, die verschickt wurde, aber nicht angekommen ist, die Forderungen von Inkassobüros, sie Suche nach Wohnungen, Ausbildungs- und Praktikumsstellen: Die Alltagsprobleme in der neuen Heimat sind vielfältig.

Vergleichsweise unproblematisch klappt dagegen die Verständigung. „Die meisten Flüchtlinge sind nun seit zwei Jahren hier und können sich auf Deutsch ausdrücken“, stellt die Englisch-Lehrerin fest, die auch Französisch spricht. Damit wären wohl die größten Sprach-Klippen zu umschiffen. Wenn’s nicht auf Anhieb klappt, helfen Wörterbücher, manchmal auch Hände und Füße weiter.

Ein Team von 15 Ehrenamtlichen

Ein Team von etwa 15 Ehrenamtlichen gehört zum buerschen Help-Laden, der dreimal in der Woche geöffnet ist. Die Männer und Frauen beraten und informieren die Flüchtlinge, organisieren praktische Hilfe und begleiten sie zu Behörden, zu Gerichten und Vermietern. Und holen Sachspenden ab: Möbel, Fahrräder, Elektrogeräte und Haushaltsgegenstände.

Auch Sprachkurse bietet der Help-Laden an. Sie sind zwar nicht zertifiziert, bieten aber die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, wenn andere Einrichtungen ihren Lehrbetrieb noch nicht aufgenommen haben. Der Help-Laden wird von der evangelischen Trinitatis-, der katholischen St. Urbanus-, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und der Taskforce Flüchtlingshilfe getragen. Die offizielle Eröffnung der Einrichtung soll Anfang September erfolgen.

Unabhängig von Herkunft und Religion

Der Help-Laden steht Flüchtlingen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrem Aufenthaltsstatus zur Verfügung.

Die Öffnungszeiten: mo 10 - 12 Uhr, di 15 - 17 Uhr, mi 14 - 16 Uhr. Der Help-Laden ist erreichbar unter: 98899875 oder helpladen-buer@web.de