Gelsenkirchen-Buer. In der Apostelkirche hat sich der Help-Laden eingerichtet. Der ökumenische Arbeitskreis will das Engagement für Flüchtlinge im Stadtnorden koordinieren.
In der Apostelkirche an der Horster Straße in Buer hat sich der Help-Laden eingerichtet. Eine weitere Flüchtlingsinitiative, die Bekleidung, Schuhe und Haushaltsgegenstände sammelt und Sprachkurse gibt? In dringenden Fällen auch das, aber der ökumenisch besetzte Arbeitskreis hat sich vorrangig Organisation und Kommunikation zum Ziel gesetzt, damit das Engagement der vielen Helfer auch im Stadtnorden zielgerichtet und abgestimmt funktionieren kann.
Um Sachspenden anzunehmen oder gar auch zwischenzulagern, dafür ist der Eine-Welt-Laden viel zu klein. Aber um zu telefonieren, um Informationen zu sammeln und die richtigen Ansprechpartner zu finden, dafür reicht der Raum allemal aus. „Wir wollen vernetzen“, bringt Marius Schmitz, Kaplan an St. Urbanus, die Arbeit auf den Punkt. Und Peter Noss, Pfarrer der Trinitatis-Kirchengemeinde, ergänzt: „Der Help-Laden, nach einem Vorbild, das wir in Witten kennen gelernt haben, ist ein Kommunikationsknotenpunkt.“
Damit Hilfe ankommen kann
Wer kann Deutsch-Kurse anbieten? Wo stehen dafür Räume zur Verfügung? In welcher Flüchtlingsunterkunft werden welche Spenden benötigt? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich der Arbeitskreis. „Es ist noch einiges zu ordnen“, stellt Roland Orlowski von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde fest. Viele Organisationen und Initiativen seien damit überfordert. So wolle der Help-Laden Hilfe leisten, damit Hilfe auch am richtigen Ort ankommt.
Die Bereitschaft, mit anzupacken und Flüchtlinge zu unterstützen, ist nach wie ungebrochen. Pastorin Christine Schultze von der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde: „Die Not von Menschen rührt Menschen an.“ Die, die quasi im Überfluss lebten, seien bereit, etwas davon abzugeben.
Veränderte Gemeindearbeit
Der Help-Laden wurde am Abend des Buß- und Bettages offiziell eröffnet. Doch schon in den Tagen zuvor standen zwei Männer vor der Tür, die auf der Suche nach einem Kinderwagen für ein gerade geborenes Kind und nach einem Fahrrad waren. So schnell hatte sich die Adresse dieser neuen Anlaufstelle herum gesprochen.
Die Beschäftigung mit den Flüchtlingen und ihren Bedürfnissen wird Folgen haben. Davon ist Marius Schmitz überzeugt: „Die Arbeit zeigt, dass wir ökumenisch zusammenrücken.“ Einerseits. Und andererseits werden die Folgen auch in den Gemeinden zu spüren sein, da, wo in der Vergangenheit karitative und diakonische Aufgaben ausgegliedert wurden. Was einst hauptamtlichen Kräften überantwortet wurde, kommt jetzt wieder zu den Ehrenamtlichen zurück.