Gelsenkirchen-Buer. Die Stadt lässt ein Entwicklungskonzept für die buersche Innenstadt erarbeiten und setzt dabei nicht nur auf die Mitwirkung von Fachleuten.

  • Domplatte, Wochen- und Feierabendmarkt: Buer verfügt über zahlreiche Aushängeschilder
  • Damit das auch in Zukunft so bleibt, lässt die Stadt ein Entwicklungskonzept erarbeiten
  • Daran wirken nicht nur Fachleute mit. Auch die Ideen von interessierten Bürgern sind gefragt

Die Markthalle (als sie noch mit Leben erfüllt war), der Wochenmarkt, die Domplatte, die Kulturmeile, der neue Busbahnhof: Das alles sind Aushängeschilder der buerschen Innenstadt, für die der Leitplan Buer aus dem Jahr 2001 so etwas wie die Bauanleitung geliefert hat. „Aber in der Stadtplanung geht nichts von heute auf morgen“, räumt Stadtplaner Clemens Arens ein.

Zeit also, neue Ideen zu entwickeln, mit Bewohnern, Kunden, Einzelhändlern, Immobilienbesitzern, Investoren und anderen Akteuren ins Gespräch zu kommen. Mit dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) Buer will die Stadt einen offenen Prozess anstoßen mit dem Ziel, die Attraktivität der buerschen Innenstadt und des dortige Umfelds zu stärken.

Aktionswoche an drei Tagen im April

Buer hat natürlich auch seine Schattenseiten: die Markthalle (in die immer noch keine Leben eingezogen ist), die Weiser-Immobilien, aus denen sich der Textil-Einzelhandel zurückgezogen hat, der Schwarze Block mitten in der Fußgänger oder die Reste der Käseglocke.

„Wenn es um die Weiterentwicklung der buerschen Innenstadt geht, sollten wir aber nicht zu erst die Defizite betrachten. Wir sollten uns zutrauen, diese Probleme lösen zu können und eine Aufbruchstimmung zu erzeugen“, wirbt Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt für eine breite Beteiligung am Diskussionsprozess. Und Stadtbaurat Martin Harter ergänzt: „Dabei sind wir darauf angewiesen, dass auch private Investoren und Einzelhändler mitmachen.“

Offenes Konzept setzt auch auf Meinungen und Ideen

Das Entwicklungskonzept für Buer wird erarbeitet vom Dortmunder Büro Schulten Stadt- und Raumplanung (SSR). „Buer ist ein starkes Zentrum“, hat SSR-Geschäftsführer Marc Lukas Schulten in der Vorbereitung auf diese Aufgabe feststellen dürfen. Wenn auch schon zahlreiche stadtplanerische Daten und Fakten vorhanden seien, so seien für ein derartiges Konzept auch Meinungen und Ideen eben nicht nur von Fachleuten gefragt.

Diese Ideen zu benennen und zu sammeln ist das Ziel einer Aktionswoche, die vom 5. bis 8. April mitten in Buer stattfinden soll, in Form eines Auftaktforums in der Schauburg. Oder bei einem „Speed Dating mit Planern“ auf dem Feierabendmarkt. Oder mit einer „Diskussion auf dem blauen Sofa“ auf dem Wochenmarkt. Diese breit angelegte Ideensammlung fließt in weitere Diskussionsrunden ein, aus denen dann die Ziele für die Zukunft der buerschen Innenstadt formuliert werden sollen. Das endgültige Entwicklungskonzept soll voraussichtlich Ende des Jahres fertig gestellt sein.

In der Schauburg und auf dem blauen Sofa

Ob gezielt bei der offiziellen Auftaktveranstaltung oder spontan im Vorbeigehen: Ideen für die Zukunft der buerschen Innenstadt sind überall gefragt während der Aktionswoche, mit der der Startschuss für das Integrierte Entwicklungskonzept abgefeuert wird.Das Auftaktforum findet am Mittwoch, 5. April, ab 19.30 Uhr in der Schauburg an der Horster Straße 6 statt. Zwei Stunden besteht dort die Möglichkeit, Anregungen und Anstöße zu geben, Ideen zu entwickeln.

Der Feierabendmarkt am Donnerstag, 6. April, liefert die Kulisse für das „Speed Dating mit Planern“. Ab 18 Uhr stehen sie für Gespräche zur Verfügung. Am Samstag, 8. April, hat das SSR-Planungsbüro ein blaues Sofa im Gepäck, um es auf den Wochenmarkt zu stellen. Ab 10 Uhr dürfen Marktbesucher darauf Platz nehmen und Wünsche äußern.