Gelsenkirchen-Buer. Straßensanierungen werden für die Niefeldstraße in Buer-Nord gefordert, die Vorbereitungen an der Akazienstraße aber kritisch beäugt.
- Wenn eine Straße renoviert werden soll, sind immer auch die Anwohner davon betroffen
- Die einen wünschen sich den Ausbau unbedingt, die anderen fürchten die Kostenbeteiligung
- Die Niefeldstraße ist in Teilen eine Schotterfläche, die Akazienstraße wird zur Zeit vermessen
Schlaglöcher und Asphaltflicken, wohin das Auge blickt. „Wenn es regnet, sammelt sich das Regenwasser und es entsteht ein kleiner See. Der Weg wird dadurch unpassierbar“, beschreibt Anwohner Dieter Denneborg den Straßenzustand vor seiner Haustür, da, wo die Niefeldstraße auf die Gräffstraße trifft und in einen Fußweg zum Spielplatz mündet. Seit 1976 wohnt er dort und geschehen sei dort seitdem – nichts.
In Gesprächen mit dem damaligen Landtagsabgeordneten Karlheinz Edelbrock (SPD), aber auch mit aktuell amtierenden Stadt- und Bezirksverordneten hatte Denneborg immer wieder auf die Notwendigkeit des Straßenausbaus hingewiesen. Und Hoffnung geschöpft, als die Bezirksvertretung Nord auf einer ihrer jährlichen Rundreisen zu möglichen Straßensanierungen auch dort Station gemacht hatte.
Eigentümer tragen Teil der Ausbaukosten
Die Forderung nach einer Fahrbahn- und Gehwegsanierung erhebt der Anlieger auch ausdrücklich im Bewusstsein dafür, dass Eigentümer für einen Teil der Ausbaukosten herangezogen werden, betont Denneborg in einem Gespräch mit der WAZ. Nach der Rückfrage bei der Stadtverwaltung wird sich Dieter Denneborg weiterhin in Geduld üben müssen. Stadtsprecher Oliver Schäfer: „Der Ausbau der Gräffstraße ist mittelfristig nicht vorgesehen.“
Anders dagegen stellt sich die Lage an der Akazienstraße dar. Dort haben Anwohner in den vergangenen Tagen Vermessungsarbeiten beobachtet und die Befürchtung geäußert, dass die Stadt – ähnlich wie am Marthaweg in Hassel – eine Straßensanierung plane, ohne die Anwohner darüber im Vorfeld in Kenntnis zusetzen. Die Vermessung der Akazienstraße diene dazu, Grundlagendaten zu ermitteln für eine mögliche Straßenrenovierung. Eine entsprechende Planung gebe es noch nicht, folglich auch noch keinen politischen Beschluss durch die Bezirksvertretung, stellt Schäfer klar.
Zustand der Akazienstraße ist „unterhaltungsintensiv“
Der Zustand der Akazienstraße, vor vier Jahren noch als „unterhaltungsintensiv“ beschrieben, habe sich so verschlechtert, dass dort „zeitnah“ etwas passieren müsse. Nach Gesprächen mit Anwohnern hatte die FDP-Bezirksverordnete Anne Schürmann bereits im Sommer 2013 „auf den äußerst schlechten Straßenzustand“ aufmerksam gemacht. „Noch am Montag sind dazu zwei Anfragen von Anwohnern bei uns eingegangen“, ergänzt Schäfer. Auch wenn jetzt erst Detailpläne für die Akazienstraße erarbeitet werden müssen, versichert Schäfer: „Die Zahl der Stellplätze wird sich nicht verändern.“
Grundsätzlich sei die Verwaltung jederzeit gesprächsbereit, um mit den unmittelbar betroffenen Anwohnern Lösungen zu finden, zum Beispiel für die Standorte von Bäumen und Stellplätzen. Das könne auch in Form von Bürgerinformationsveranstaltungen geschehen, so Schäfer. Grundlage dafür sei aber immer ein vorhergehender Beschluss durch die Politik.