Gelsenkirchen-Buer. In der Kita-Zwergenküche erfuhr Koch Heinrich Wächter Unterstützung bei Zubereitung des kulinarischen Teils einer Lesung mit Margit Kruse.

„Es ist anstrengend. Aber ich schaffe das. Ich bin ja schon fünf Jahre alt“, sagt Sanel. Mit seinen Fingern bricht er von grünen Bohnen die Enden ab. Was übrig bleibt, wird in mundgerechte Happen durchgebrochen. Der Kleine versteht: Hinter Brechbohnen steckt ganz schön viel Arbeit.

Es ist ein besonderer Tag in der Kita Niefeldstraße: Koch Heinrich Wächter ist dort zu Gast. Mit den 22 Vorschulkindern bereitet er das Catering vor für eine abendliche Veranstaltung, auf der Margit Kruse in der Einrichtung ihr neues Buch „Rosensalz“ vorstellt.

An elf Plätzen wird fleißig gearbeitet

Wächters Gerichte, die darin Erwähnung finden, werden in der improvisierten Lehrküche hergestellt. „Ich mache gerne Kochkurse für Kinder“, erzählt Wächter, „ich möchte sie hinführen zu früheren Verhältnissen. Da saß man in der Küche zusammen und kochte.“ Die Kinder halfen und lernten ganz nebenbei. „Ich mache hier einfache Sachen, so dass die Kinder kneten und rühren können. Aber alles aus frischen Zutaten.“ An allen elf Plätzen wird fleißig gearbeitet. Gleich ist Schichtwechsel, dann kommt die zweite Gruppe. Damit es für den einzelnen nicht zu anstrengend wird. „Herr Chefkoch“, ruft ein Junge, „wie geht es weiter?“

Kochen, das ist für die Kita-Kinder nicht neu. Die Einrichtung ist nicht nur Bewegungskindergarten, sie trägt auch das Zertifikat „Ernährung Plus“. Auf gesundes Essen wird viel wert gelegt. „Die Vorschulkinder backen montags für die Einrichtung die Wochenration an Vollkornbrot“, erzählt Manuela Damnjanovic, „wir stellen Brotaufstriche her, im Sommer kochen wir Marmelade ein.“ Ein wichtiges Anliegen der Kita, weiß die Erzieherin. „Wir haben 120 Kinder zum Frühstück, 97 zum Mittagessen.“

Ein Teig aus Eiern, Mehl, Milch, Salz und Öl

Nebenan werden Crêpes gebacken. Faye, Emilia und Ida schauen gespannt zu. Dann dürfen sie selbst ran an die mobile Crêpiere. „Wir haben auch schon den Teig gemacht mit Eiern, Mehl, Milch, Salz und ein bisschen Öl. Dann haben wir das mit dem Schneebesen verrührt“, erzählt Emilia. Sie greift zur Kelle, füllt den Teig auf den Punkt in der Mitte. Mit dem Teigverteiler zieht sie den Pfannkuchen glatt. „Der riecht gut“, freut sich das Mädchen. Zum Mittagessen werden die kleinen Köche als „Vorkoster“ ihr Werk probieren. Darauf freuen sich schon alle.

Emilia lässt ihren Crêpe nicht aus den Augen. Gerne würde sie den auch mal zu Hause nachkochen. „Aber ich habe nicht so ein Ding“, sagt sie und zeigt auf die Crêpiere. Jetzt steht die Herausforderung an: das Wenden. Vorsichtig schiebt das Mädchen den hölzernen Wender unter den Pfannkuchen. Schupp. „Geschafft.“ Gleich ist Emilias erster Crêpe fertig.