Gelsenkirchen-Beckhausen. Alfred Konter, den alle liebevoll „Don Alfredo“ riefen, verstarb im Alter von 88 Jahren. Er rettete das Bahnwärterhäuschen vor dem Abriss.

Ungezählt sind die Stunden, die Auto- und Straßenbahnfahrer, Fußgänger und Radfahrer vor den geschlossenen Schranken am Bahnübergang an der Horster Straße in Beckhausen verbracht haben. Ungezählt sind auch die Gespräche, die der Schrankenwärter Alfred Konter geführt hat. Zum Beispiel mit Vorgesetzten, die die Schienenkreuzung automatisieren und das kleine Gebäude dann später, nach der Stilllegung des Bergwerks Hugo im Jahr 2000, ganz abreißen wollten.

Das war mit „Don Alfredo“ nicht zu machen. Er hat die Schrankenkurbeln bis zu seinem letzten Dienst-Tag bedient und anschließend dafür gekämpft, dass das Häuschen neue Dachziegel und einen weißen Anstrich bekam, dass das Umfeld mit Erinnerungsstücken aus der Eisenbahn- und Bergbau-Vergangenheit ausgestattet und so zu einem beliebten Treffpunkt entlang des Hugo-Radweges wurde.

Immer im Gespräch mit Verwaltung und Politik

Mit großem Stolz erzählte er dann immer wieder seinen Gästen, die dort am selbsternannten Alfred-Konter-Platz Rast machen, wie er die Ziele der Kostenrechner torpedierte, wie er unermüdlich um finanzielle, materielle und ideelle Unterstützung für sein Lebenswerk warb, bei Stadt- und Regionalverwaltung, in der Politik und bei Sponsoren.

Wie schwer muss ihm dieser Schritt gefallen sein, als er im Sommer 2013 seinen Rückzug angekündigte. Doch wer „Don Alfredo“ kannte, der wusste, dass er trotz aller gesundheitlichen Einschränkungen sein geliebtes Bahnwärterhäuschen nicht aus den Augen lassen würde. Also meldete er sich im Frühjahr 2016 wieder zurück, als er gesehen hatte, dass sein „Erbe“ nicht in seinem Sinne fortgesetzt worden war. Mit Unterstützung seines Sohnes Alfred war die Pflege des Bahnwärterhäuschen wieder sichergestellt.

Als Schalker Junge wollte er 104 Jahre alt werden

Als Schalker Junge hatte er sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er wollte 104 Jahre alt werden. Das zu erreichen, war ihm nicht vergönnt. Alfred Konter ist am Sonntagabend im Alter von 88 Jahren verstorben. Beckhausen wird ihn vermissen.