Gelsenkirchen-Beckhausen. Alfred Konter nimmt die Pflege „seines“ Bahnwärterhäuschens wieder selbst in die Hand. Der 87-Jährige bittet um ehrenamtliche Unterstützung bei Gärtnerarbeiten.

Im Herbst 2012 angekündigt, im Sommer 2013 vollzogen: Den Rückzug aus seinem geliebten Bahnwärterhäuschen hat Alfred Konter sich nicht leicht gemacht. Doch wer „Don Alfredo“ kennt, der wusste: Ruhestand ist nur etwas für andere. Jetzt meldet sich der inzwischen 87-Jährige wieder zurück.

Wegen zunehmender gesundheitlicher Einschränkungen hatte Alfred Konter vor vier Jahren damit begonnen, sich immer mehr aus der Pflege „seines“ Bahnwärterhäuschens zurück zu ziehen. Trotz regelmäßiger Besuche an der Horster Straße in Beckhausen muss er heute feststellen, dass sein Erbe in der Zwischenzeit nicht unbedingt nach seinen Vorstellungen verwaltet wurde.

Das Schild mit der Aufschrift „Alfred-Konter-Platz“ ist spurlos verschwunden, die Rosenbeete links und rechts der Horster Straße bedürfen dringend der Pflege, aus dem beliebten Treffpunkt entlang der zu einem gern genutzten Radweg umgestalteten Hugo-Bahntrasse drohte, eine Trink-Halle zu werden, so seine Beobachtungen.

Hilfe bei der Rosenpflege

„Wenn das nicht wäre, bräuchte ich niemanden“, sagt Alfred Konter und zeigt mit seinen Händen auf die Beine, die nicht mehr so wollen, wie er es noch gern hätte. Ein operativer Eingriff hat ihm zwar die Schmerzen genommen, aber auch die Kraft, die man benötigt, um Tag für Tag mit dem Rad unterwegs sein zu können. Also steigt er in die Straßenbahn, fährt bis Beckhausen – und ärgert sich. Zum Beispiel darüber, dass die Rosenbeete so vernachlässigt wurden. Deshalb ist er auf der Suche nach ehrenamtlichen Kräften, die sich bereit erklären, das Unkraut aus den Beeten zu entfernen, die Sträucher bei Bedarf auch zu schneiden.

„Guck mal“, sagte Don Alfredo, „das sind 300 Rosenstöcke. Das sieht aus wie in einem Kurort, sagen die Leute immer.“ Wer ihn mit etwas gärtnerischem Geschick unterstützen möchte, trifft Alfred Konter auf jeden Fall immer samstags zwischen 10 und 14 Uhr am Bahnwärterhäuschen zur Kontaktaufnahme an. Alfred Konter: „Dort können wir uns dann auf Einzelheiten dieses Einsatzes verständigen.“

RVR-Direktorin kommt

Um den Rest, also das Organisieren von Arbeitsmaterialien und -einsätzen, will er sich selbst kümmern. Es gibt dort immer ‘was zu tun. Die alten Schwellen, die das Grubenpferddenkmal einrahmen, müssten erneuert werden. Und die Zeit drängt, in gewisser Weise. Für den Sommer hat Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes und somit Eigentümerin, ihr Kommen angekündigt. Und bis dahin sollen die Rosen erblühen und das Bahnwärterhäuschen wieder wie gewohnt erstrahlen.