Gelsenkirchen. Schulministerin Sylvia Löhrmann kommt am Samstag aus Düsseldorf nach Gelsenkirchen-Buer, zu einer Premiere, die es europaweit kein zweites Mal gibt. Der Biomassepark mit dem Umweld-Infopfad wird den Bürgern übergeben.
Festlich wird es am kommenden Samstag auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Hugo: Die erste großflächige Kurzumtriebsplantage in einem europäischen Ballungsraum auf einer ehemals bergbaulich genutzten Fläche wird eröffnet. Und weil das etwas ganz Besonderes ist, reist Schulministerin Sylvia Löhrmann um 11 Uhr aus Düsseldorf an.
Nach mehrjährigen Sanierungs-, Planungs- und Bauphasen mit ersten Pflanzungen wird der Biomassepark Hugo den Bürgerinnen und Bürgern dauerhaft zugänglich gemacht. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt in diesem europaweit einzigartigem Parkkonzept.
22 Hektar für Kinder und Jugendliche
Im östlichen Teilbereich der rund 22 Hektar großen Gesamtfläche des Biomasseparks Hugo werden in Zukunft Kitas, Schulen, Jugend- und Umweltverbände einen Raum finden, der Umweltbildung erlebbar werden lässt. Rund 20 Bildungsträger haben in den letzten Jahren gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen und dem Landesbetriebes Wald und Holz in sieben Workshops ein pädagogisches Konzept entwickelt.
Spielerisch lernen
Sieben feuerrot lackierte Seecontainer markieren den Umwelt-Infopfad. Sie dienen als Infopoint, Geräteraum, Ausstellungsort oder ganz simpel – und in diesem Sommer ganz wichtig – als Wetterschutz. Daran angegliedert warten ein großer Gemeinschaftsgarten mit Obstgehölzen, Hochbeeten, Kräuterspirale, Färbergarten auf neugierige Besucher. Auf dem Gemeinschaftsplatz, dem Beachvolleyballfeld, im Niedrigkletterseilgarten und in der Lehmkuhle kann sich hingegen ausgetobt werden.
Spielerisch lernen lautet das Motto auf dem benachbarten Bodenlehrpfad „Unter uns“. In den ersten Monaten werden Kinder auf dem Gelände von Umweltpädagogen betreut. Sie gehen mit ihnen auf Entdeckungsreisen zu spannenden Naturorten wie Tümpel, Bäche, Wildwiesen, Gehölze und Bäume. „Waldwärts“ haben die „Macher“ des Parks dieses natur- und erlebnispädagogische Konzept, das sich an Kinder und Jugendliche gleichermaßen richtet, genannt.
Verwandlung mitgestalten
Finanziert wird der Umwelt-Infopfad mit 91.000 Euro von der Stiftung „Lebendige Stadt“. „Der Umwelt-Info-Pfad im Biomassepark Hugo ist für die Stadt Gelsenkirchen ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Lernenden Stadt“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Nur durch hervorragende Bildungskonzepte, die allen sozialen Schichten gerecht werden, lassen sich Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft vermeiden“. Zudem seien sie Impulsgeber und gäben den kommenden Generationen die Chance, die Stadt im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln und zu verändern.
„Ein ähnliches Projekt hat unsere Stiftung bereits mit dem Essener Krupp-Park gefördert. Mit dem Info-Pfad schaffen wir hier die Möglichkeit, dass sich gerade auch die jungen Besucher über den Ort und seine Verwandlung informieren und ihn mitgestalten können“, sagt Friederike Beyer, Vorstandsmitglied der Stiftung „Lebendige Stadt“.