Gelsenkirchen-Buer. Auf dem Hugo-Gelände entsteht neben dem Biomassepark eine Grünanlage, in der Kinder auf einem Umwelt-Info-Pfad Naturerfahrungen sammeln können.
Frösche, die quaken; Maulwürfe, die graben; Schmetterlinge, die flattern: Die Kinder der Tagesstätte Brößweg haben ein klare Vorstellung von der Natur, die sich direkt vor ihrer Kindergartentür ausbreiten darf. Mit einem selbst komponierten Lied empfingen die Mädchen und Jungen die Erwachsenen, die im Regionalforstamt im Schatten des Hugo-Fördergerüstes zusammengekommen waren, um das Bildungs- und Grünprojekt „Umwelt-Info-Pfad“ vorzustellen.
In der nordöstlichen Ecke des ehemaligen Bergbauareals, angrenzend zur Hüchtebrockstraße, wird noch in diesem Sommer ein grüner Park entstehen, der mehr sein soll als ein Erholungsort. Dort dürfen Kinder und Jugendliche beim Spielen und Lernen eigene Erfahrungen mit der Natur sammeln. Zudem können dort seltene Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum zurückerobern.
Das Besondere: Der Pfad, der sich durch den Park zieht, dient als Lernort. Tafeln halten vielfältige Informationen rund um Flora und Fauna, Umwelt, Boden und Energie bereit, sieben Seecontainer können als Ausstellungs-, Schulungs- und Lagerräume genutzt werden. Acht Kindertagesstätten haben ihr Interesse am Mitgestalten bereits angemeldet darüber hinaus wollen auch vier Grund- und Hauptschulen sowie außerschulische Bildungsträger wie VHS, Falken und die Manuel-Neuer-Stiftung mitmachen. So erfahren Kinder und Jugendliche ein Gespür für die Natur, lernen Bergbaugeschichte kennen und erleben nebenan im Biomassepark, wie der Rohstoff für nachwachsende Energien heranwächst und geerntet wird.
Beispielhaft für Stadt und Region
Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Hugo gehörte zu den Zechenflächen, die man nicht betreten, nicht berühren durfte. Aber die Narben, die der Bergbau hinterlassen hat, verheilen allmählich.“ Der erste stadtnahe Biomassepark mit seinen 82 000 schnell wachsenden Weiden und Pappeln auf der westlichen Seite des Geländes sowie der Umwelt-Info-Pfad mit seinen Gemeinschaftsgärten, mit Lehnkuhle, Kletterstreifen und Wildbienensaum seien beispielgebend auch für die Entwicklung andere Bergbauflächen in der Stadt und in der Region.
Unterstützung durch Stiftung Lebendige Stadt
Für die bauliche Umgestaltung zeichnet RAG Montan Immobilien verantwortlich. Hermann Timmerhaus: „Wir müssen die Pflicht machen, die Kür kommt jetzt von der Stiftung Lebendige Stadt.“ Die in Hamburg ansässige Stiftung fördert urbane Projekte in den Bereichen Licht, Grün und Gestaltung bebauter Räume und unterstützt den Umwelt-Info-Pfad mit 91 000 Euro. Vorstandsmitglied Friederike Beyer: „Wir fördern alles, was die Stadt lebendig macht für den Menschen. Damit ist der Umwelt-Info-Pfad wie für uns geschaffen.“ Gelsenkirchen befindet sich damit in bester Gesellschaft: Die Stiftung beteiligte sich finanziell u.a. an der Gestaltung des Essener Krupp-Parks, an der Erweiterung des Kölner Grüngürtels und an der Illumination des Berliner Reichstagsgebäudes.