Gelsenkirchen-Buer. Der Luftraum über Buer ist frei für den direkten Landeanflug aufs Bergmannsheil: Am Dienstag wurde das übergroße H auf der Plattform über der zentralen Rettungsanfahrt des Krankenhauses am Schernerweg enthüllt.
Der Luftraum über Buer ist ab sofort frei für den direkten Landeanflug aufs Bergmannsheil: Seit Dienstag liegt die luftverkehrsrechtliche Genehmigung für den neuen Hubschrauberlandeplatz vor, am Mittwoch wurde das übergroße H auf der Plattform über der zentralen Rettungsanfahrt enthüllt. Damit ist das Bergmannsheil eines von nur vier Krankenhäusern im Ruhrgebiet, das über einen Landeplatz nach den neuesten EU-Normen verfügt.
1,2 Millionen Euro werden investiert
Die Investition von rund 1,2 Millionen Euro zahlt sich für beide Seiten aus: Die Hubschrauber-Besatzung muss vor dem Landen nicht mehr über dem Krankenhaus-Gelände kreisen, der lange Weg vom alten Landeplatz zwischen Kinder- und Reha-Klinik durch die verwinkelten Gänge entfällt in Zukunft. Und die Patienten erreichen über den Aufzugtrakt unmittelbar die Schockräume der Notfallambulanz, die Radiologie, die OP-Einheiten und die interdisziplinäre Intensivstation.
Verwaltungsleiter Werner Neugebauer freut sich, dass der Kostenrahmen und die Bauzeit von nur neun Monaten eingehalten wurden und die öffentliche Hand im Ruhrgebiet Großprojekte besser stemmen könne als andere Regionen. Dr. Friedrich Kutscha-Lissberg, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, verweist auf die Bedeutung des Krankenhauses über die Stadtgrenzen hinaus: „Mit der Kinder-Intensivstation, der Intensivstation für Brandverletzte und der Neurochirurgie trägt das Bergmannsheil auch eine Verantwortung für das nördliche Ruhrgebiet und das südliche Münsterland.“ Und Oberbürgermeister Frank Baranowski ergänzte während der nachmittäglichen Feierstunde: „Dieser Landeplatz kann künftig für die entscheidenden Minuten oder vielleicht auch nur Sekunden sorgen, die ein Leben erhalten oder lebenslange Schäden vermeiden.“
Rund 40 Hubschrauber-Flüge im Jahr
Dass so ein spezialisiertes Krankenhaus mitten in der Stadt und mitten in einem Wohngebiet zu finden ist, hat zweifelsohne Vorteile. Aber auch Nachteile. „Zur Zeit zählen wir rund 40 Hubschrauberflüge im Jahr, es könnten mit der neuen Plattform tendenziell mehr werden“, geht Werner Neugebauer auf Befürchtungen der unmittelbaren Nachbarschaft ein. Die akustischen Belastungen fielen aber eher geringer aus, weil das Umkreisen des Krankenhauses entfiele und der Landeplatz direkt angesteuert werden könne. Friedrich Kutscha-Lissberg: „Die Gegebenheiten für den Piloten sind klar definiert, keine Hindernisse machen Landung und Abflug zum Risiko.“