Essen. Anhänger der japanischen Spiele-Saga Pokémon verlagern am Samstag die virtuelle in die reale Welt – und spielen ein Turnier im Essener Grugapark.
Wer sich in den vergangenen Wochen über vereinzelt bunt kostümierte Fantasy-Fans im Grugapark gewundert hat, der wird am Samstag, 27. Juni, erst Recht Augen machen: 150 Teilnehmer aus der gesamten Republik und dem benachbarten Ausland verwandeln die Gruga dann zum ersten Mal in den „Poképark“ – und verknüpfen die virtuelle mit der realen Welt.
„Schluss mit den Gamer-Klischees – wir verlagern Pokémon an die frische Luft“, hat sich das Organisationsteam um Jacques Hartjes, Florian Schlüter und David Tarakanoff fest vorgenommen, das Vorurteil des blassen Computerspielers, der kein Tageslicht kennt, zu widerlegen. Wie beliebt Pokémon noch immer ist, zeigten die Anmeldezahlen: Bereits kurz nach der Ankündigung waren sämtliche Startplätze belegt, „wir hätten locker doppelt so viele Plätze verteilen können. Das wäre dann aber logistisch nicht mehr machbar gewesen“, sagt David Tarakanoff.
Pokémon-Leidenschaft seit dem Kindesalter
Ihren Siegeszug traten die „Taschenmonster“ – so die deutsche Übersetzung für Pokémon – bereits Mitte der 1990er-Jahre von Japan aus in Kinderzimmer auf der ganzen Welt an. Obwohl zum Teil heute selbst Eltern, ist bei einigen Kindern von damals die Sammelleidenschaft ungebrochen. So wie bei Daniela Klose-Hechler aus Düsseldorf, die ihr Töchterchen Helena ebenfalls in Pokémon-Montur gehüllt hat. „Ich war schon immer begeistert von Videospielen. Dass jedes Pokémon eine einzelne Geschichte hat, fasziniert mich, es macht Spaß, in diese Welt abzutauchen“, sagt die 28-Jährige.
Sie gehört mit zu den Spielleitern, die am Samstag die verschiedenen Spielstationen im Grugapark koordinieren. Obwohl unter freiem Himmel, ist die eigentliche Spielplattform der Nintendo DS, die handliche Spielekonsole, die den Gameboy abgelöst hat. Die Teilnehmer treten an zwölf Stationen im K.O.-System gegen die Spielleiter an, um am Ende den Hauptpreis und den Championtitel zu ergattern. „Die Stationen sind im gesamten Park verteilt und erinnern wie bei Pokémon selbst an Elemente wie Wasser, Feuer und Luft. Der Grugapark ist dafür ideal“, sagt David Tarakanoff. Beginn ist am Samstag um 10 Uhr, das Finale ist für 16 Uhr geplant.