Rüttenscheid. Der Botanische Garten der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird in den Grugapark umziehen. Er ist ein wichtiger Stützpunkt für die Ausbildung der künftigen Biologielehrer.

Der Botanische Garten der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird in den Grugapark umziehen. Somit werden die Botanischen Gärten der Stadt Essen und der Universität künftig Nachbarn sein. Beide Anlagen bleiben organisatorisch unabhängig, werden aber künftig intensiv zusammenarbeiten. Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ein Kompetenzzentrum entstehen könne mit den Beteiligten Grugapark, „Grün und Gruga”, Botanischer Garten der Universität Duisburg-Essen, Gartenbauzentrum und Mustergartenanlage als Einrichtungen der Stadt, der Universität, der Landwirtschaftskammer NRW und der privaten Wirtschaft im „Grünen Bereich".

Die 4000 Arten des Botanischen Gartens der UDE sind jetzt noch auf 4100 Quadratmetern an der ehemaligen Pädagogischen Hochschule (PH) in Rüttenscheid untergebracht. Es gibt ein Moorbeet, ein Alpinum sowie Beete und Brachflächen für studentische Bestimmungsübungen. Sehenswert sind die Sammlungen von Aeonien, Euphorbien, Carnivoren und Passiflora. In einem Tropenhaus wachsen Nutzpflanzen und Orchideen. Künftig werden sie auf einem ehemals als Betriebsfläche genutzten Gelände im Grugapark zu sehen sein.

Dort errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW in den kommenden Monaten ein modernes Forschungs- und Lehrgewächshaus mit einer Grundfläche von insgesamt knapp 1000 Quadratmetern. Außerdem werden Freiland-flächen mit Pflanzungen eingerichtet, ein vorhandenes Gebäude soll neben Sozialräumen für die Mitarbeiter auch einen kleinen Seminarraum erhalten.

Das Forschungsgewächshaus ist mit fünf Klimazellen ausgestattet und ermöglicht experimentelles wissenschaftliches Arbeiten unter kontrollierten Bedingungen auf höchstem Niveau. Rund drei Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert. Im Februar 2010 sollen die Gebäude fertiggestellt sein.

Der Botanische Garten ist ein wichtiger Stützpunkt für die Ausbildung der künftigen Biologielehrer, da botanische Formenkenntnisse nur am „lebenden Objekt" vermittelt werden können. Die Universität wird daher diesen Teil ihrer Lehrveranstaltungen in der Fakultät für Biologie und Geografie in die Gruga verlagern.

Prof. Hardy Pfanz: „Die bisherige Gartenfläche an der alten PH war relativ klein. Deshalb ist der Umzug in den weitläufigen Grugapark mit seiner vielfältigen Flora eine echte Bereicherung für die Lehre." Es werden auch neue Schaupflanzungen zu besonders interessanten Themen angelegt, zum Beispiel ein großes Moorbeet, in dem auch fleischfressende Pflanzen gezeigt werden sollen.

Die Ausbildung von UDE-Studierenden im Grugapark ist nicht neu. Auch die Landschaftsarchitekten waren bis zur Abgabe des Studiengangs an die FH in Höxter häufig vor Ort. Die Ausbildung im Park hat allerdings auch in anderer Hinsicht Tradition: Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau der benachbarten Fachschule für Gartenbau erwerben dort seit Jahrzehnten ihre Pflanzenkenntnisse.